Sprendlinger feiern „Vorkerb“ Schlagersause auf dem Lindenplatz

Für Stimmung sorgte die Band Familie Hossa. Foto: zcol

Dreieich (zcol) – Was für eine Mega-Sause auf dem Sprendlinger Lindenplatz. Zwei Wochen vor der eigentlichen Kerb hatte das Kerbteam zur großen Vorkerb auf dem Lindenplatz eingeladen. Bei bestem Wetter entpuppte sich die Veranstaltung zu einer riesigen Party für alle Generationen. 

Daran hatte vor allem das richtige Fingerspitzengefühl für die perfekte Band einen großen Anteil. Oliver Bohrer und seine Kollegen aus dem Vorstand hatten gemeinsam mit der Familie Hausmann die „Familie Hossa“ auf die große Bühne vor der Erasmus-Alberus-Kirche eingeladen. Das passte zu hundert Prozent. Unter den Wimpelketten, vor der angestrahlten Kirche und zwischen den Bierzeltgarnituren flippte die Menge zu „Erbarme, zu spät, die Hesse komme“ oder „Atemlos“ richtig aus. Dabei tanzten die Jüngsten – um die Ohren zu schützen mit Kopfhörern – zu Peter Maffay, Matthias Reim oder Andrea Berg ebenso, wie die Senioren in der dritten Reihe zu den eingängigen Melodien schunkelten.

Familie Hossa sorgt für Stimmung

Noch dazu bot die „Familie Hossa“ auch was fürs Auge: Die neunköpfige Liveband rockte im kunterbunten Glitzer-Schlager-Fummel richtig ab und sorgte auf dem gut gefüllten Festplatz für eine ausgelassene Stimmung. „Schlager passt irgendwie immer, dazu können doch alle feiern“, blickte Kerbteam-Vorsitzender Oliver Bohrer zufrieden auf die tanzende Menge. Sitzplätze gab es schon um 20 Uhr kaum mehr, um 21 Uhr war auch die Tanzfläche voll. Dabei hatten die Sprendlinger nach fast einer Woche durchgängigem Regen natürlich richtig Glück mit dem Wetter. Bis weit nach Mitternacht ließ es sich bei Sommernachtstemperaturen gemütlich unter freiem Himmel sitzen. „Wir hatten schon Jahre, in denen war es noch voller, aber wir wollen kein bisschen meckern, es ist sehr gut besucht. Wir sind jetzt schließlich mitten in den Ferien“, sagt Bohrer weiter.

Vorkerb enstand im Jubiläums-Jahr

Eigentlich ist die „Vorkerb“ ja eine Erfindung aus dem vergangenen Jahr, in dem das Kerbteam die rauschende Jubiläumskerb zum 300. Geburtstag gefeiert hatte. „Aber wir hatten eine so grandiose Zeltkerb und wollten das unbedingt noch mal wiederholen. Damit ist ja der Kerbfreitag hier auf dem Lindenplatz ausgefallen. Um das Fest auf diesem schönen Platz nicht sterben zu lassen, haben wir eben die Vorkerb auch wiederholt“, erläutert Peter Held, vom Vorstandsteam. Das war zudem eine gute Gelegenheit, 14 Tage vor dem eigentlichen Fest die Kerbmänner der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die 26 gestandenen Sprendlinger nutzen die einzige Pause der Familie Hossa, um – das Sprendlinger Lied singend – auf dem Platz einzumarschieren und erstmals stolz die selbst genähte Kerbfahne zur Schau zu stellen. Kerbvadder Thomas Frosch erläuterte die Bilder auf dem hellblauen Schmuckstück.

Bembel, Geripptes und die Jahreszahl

Traditionell sind auf der Vorderseite Bembel, Geripptes und die Jahreszahl zu sehen. „Auf die Rückseite gehört ja ein historisches Gebäude aus Sprendlingen. Wir haben uns für den Sprendlinger Bahnhof entschieden, weil einer von uns diesen betreibt“, erklärt Frosch. Das Besondere ist sicher auch die alte Adler-Bahn, die vor dem Bahnhof hält und die einst tatsächlich dort vorbeikam. „Wir sind auf jeden Fall jetzt mehr als bereit und schon ein bisschen nervös. Es wird Zeit, dass es los geht“, sagte der Chef der Kerbmänner voller Vorfreude.

Kerbteam stemmt Organisation weitgehend allein

Organisatorisch stemmte das Kerbteam die Vorkerb weitgehend allein. Mit 60 Helfern aus dem Verein wurden Wein und Äppelwoi ausgeschenkt. Das Essen hatte die Familie Hausmann übernommen. „Es ist schon ein langer Tag, weil wir ja nur den Samstag hier feiern“, erzählt Oliver Bohrer. Schon morgens um halb neun haben die Männer mit dem Aufbau begonnen, Dutzende von Bierzeltgarnituren gestellt und alles geschmückt. „Und wir räumen bis auf die Bühne auch heute alles wieder ab. das wird sicher vier, bis wir im Bett sind. Macht aber nichts, es hat sich ja gelohnt“, ist er zufrieden. Weil es ein solcher Erfolg war, bleiben auch sicher ein paar Euro hängen – die dann wieder in die Kerb investiert werden können.