Mit neuer Technologie Stadtbücherei Dreieich: Großer Schritt zur Digitalisierung

Premiere des neuen Systems: Die EDV-Verantwortliche Tanja Tamaska (links) und Projektleiterin Julia Deißler von der Bücherei sind gespannt. Foto: Stadtbücherei/p

Dreieich – Die Stadtbücherei und ihre Zweigstellen haben nach dem langen Lockdown wieder den Betrieb aufgenommen. Mit der Wiedereröffnung geht auch ein wichtiger Schritt zur Digitalisierung einher. Die Ausleihe wird nach Angaben der städtischen Pressestelle auf die sogenannte Radio-Frequency Identification-Technik (RFID) umgestellt.

Handscanner und die Magnet-Sicherungsstreifen mit Barcode auf den Medien haben dann ausgedient. Das Team hat die Schließtage während der beiden Lockdowns intensiv genutzt, um die Medien mit einem Transponder für die RFID-Ausleihe zu versehen und einzulesen. Die Gesamtkosten für die Neuerung belaufen sich auf knapp 60.000 Euro. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst schießt 26.000 Euro dazu. Der Projektumfang beinhaltet 14 Lesegeräte, die Installation und Softwareanbindung für alle sechs Standorte der Bücherei, die Ausstattung der zirka 60.000 Medien mit Transpondern sowie weitere 35.000 Transponder und zwei Selbstbedienungsterminals für die Hauptstelle an der Sprendlinger Fichtestraße. 

Durch die Umstellung der Medienverwaltung auf RFID werden Ausleihe und Rückgabe wesentlich schneller, da Stapelverbuchungen möglich sind, also je nach Dicke des Mediums bis zu sieben gleichzeitig bearbeitet werden können. Zudem müssen Medien nicht mehr einzeln per Hand gesichert und entsichert werden, was gerade bei audiovisuellen Medien mit bis zu 27 CDs pro Titel eine raschere und einfachere Handhabung bedeutet. Mit den zwei Selbstbedienungsterminals in der Hauptstelle – den sogenannten Selbstverbuchern – wird die Ausleihe für die Kunden noch einfacher, schneller und vor allem auch kontaktlos. Darüber hinaus werden im Bücherei-Team Kapazitäten frei, die für Beratung, Rückgaben, Klärung von strittigen Fällen und Neuanmeldungen genutzt werden können. Ein EC-Modul für bargeldloses Bezahlen ist in Vorbereitung.

Die Stadtbücherei in der Fichtestraße und ihre Zweigstellen haben seit Montag, 7. Juni, zu den gewohnten Zeiten wieder für den Publikumsverkehr geöffnet. Allerdings darf sich nur eine begrenzte Anzahl an Personen gleichzeitig in den Büchereien aufhalten. Geregelt wird dies über die Büchereikörbe. Sind sie weg, muss vor dem Eingang gewartet werden, bis jemand die Bücherei verlässt. Die Besucher werden gebeten, alleine zu kommen, maximal jedoch mit zwei Personen desselben Haushalts. Unbegleiteten Kindern unter zehn Jahren ist der Zutritt nicht erlaubt. Beim Betreten ist der Leseausweis vorzuzeigen und eine Maske anzulegen. Die Hände können beim Eintritt desinfiziert werden. In den Räumen sind die Hygiene- und Abstandsempfehlungen einzuhalten. Tageszeitungen und Zeitschriften gibt es nicht, auch die Arbeitsbereiche sind nicht verfügbar. Die Frist für aktuell entliehene Medien endet am 30. Juni und wird nicht mehr automatisch verlängert. Für die kontaktlose Rückgabe ist der Kasten in der Hauptstelle Tag und Nacht geöffnet. Ansonsten stehen in den Zweigstellen Büchertische oder Kisten zur Verfügung.   (fm)