Dreieich: Experimente, Sprachkurse und modernste Technik Tag der offenen Tür im Haus des lebenslangen Lernens

Chemieunterricht wurde am Tag der offenen Tür an der Max-Eyth-Schule natürlich mit tollen Versuchen präsentiert. Die Schüler zeigten die Faszination für die chemischen Stoffe mit Hilfe von so manch kleiner Explosion. Foto: zcol

Dreieich (zcol) – Im Raum 7.006 können die Besucher schon riechen, dass hart gearbeitet wird. Der Duft der unterschiedlichsten Chemikalien hängt in der Luft. Und auch am Samstagmorgen raucht, funkt und knallt es in den Laboren der Max-Eyth-Schule. Zum Tag der offenen Tür haben sich Chemielehrer Roger Barth, seine Kollegen und Schüler einige spektakuläre Versuche überlegt, um die Besucher mit kleineren und größeren Explosionen zu erfreuen.

„So sieht lebendiger Chemie-Unterricht nun einmal aus. Das ist ja das spannende an unserem Fach“, sagt Barth schmunzelnd. Bei der Mehlstaub-Explosion oder bei der „Wachsbombe“ gibt es beeindruckende Stichflammen. Natürlich sind die Versuche nur der Einstieg in spannende Gespräche über Ursache und Wirkungsweise und die Reaktionen der Stoffe bis hin zu den Möglichkeiten des Chemie-Leistungskurses am beruflichen Gymnasium oder der Fachoberschule mit dem Schwerpunkt Chemietechnik.

Max-Eyth-Schule stellt sich vor

Denn Beratung und Information stehen am Tag der offenen Tür im Haus des lebenslangen Lernens im Mittelpunkt des Interesses der Besucher. Viele Schüler sind mit ihren Eltern gekommen, um sich über die unterschiedlichen Bildungsgänge der Max-Eyth-Schule zu informieren. Auch die Schule für Erwachsene und die Volkshochschule sind an zahlreichen Infoständen präsent. Überall gibt es Schau-Unterricht. Die Innovative Produktionsschule baut an einem Tischkicker. Die Schüler in der Kfz-Werkstatt schrauben an einem Auto, das noch nicht einmal der Öffentlichkeit präsentiert ist: Ein glänzend blaues Modell des neuen Audi A1 steht zu Übungszwecken bereit. Die Meister der Zukunft müssen schließlich an der modernsten Technik arbeiten. In der Metallverarbeitung werden die modernen Drehmaschinen bedient und auch die Biotechniker geben eine Sicht auf ihren täglichen Unterricht. Dabei ist es schön, zu erleben, dass es vor allem die Schüler sind, die für ihren Bildungsgang selbst werben.

2.200 Schüler besuchen das berufliche Gymnasium

Während seine Kollegen in der großen Aula potenzielle Schüler über die Optionen der verschiedenen Fachrichtungen aufklären, blickt Schulleiter Wolf-Dieter Gäbert optimistisch in die Zukunft der Max-Eyth-Schule (MES). Mit derzeit 2.200 Schülern und 150 Lehrern sei das berufliche Gymnasium derzeit immer noch im Wachstum. „Spätestens 2020, das können wir an den Schülerzahlen in den Mittelstufen schon ablesen, wird es wegen der Zuzüge weiteren Zulauf bei uns geben. Wir kommen langsam – trotz des wirklich großen Gebäudes – an unsere Kapazitätsgrenzen“, sagt Gäbert. Der Kreis sei als Schulträger schon informiert, und wisse, dass für ein Mehr an Schülern auch die baulichen Möglichkeiten geschaffen werden müssen. Überhaupt ist die Investition in die Zukunft der MES das große Thema. Als „dringlich“ bezeichnete Gäbert die bessere Aufstellung der Schule die Infrastruktur für die Digitalisierung: „Wir müssen jetzt unbedingt die technischen Voraussetzungen mit starken Datenraten schaffen, dass Schüler mit ihren Endgeräten bei uns an der Schule arbeiten können.“ Als Schwerpunktschule für die Integrationsklassen, die sogenannten Intea-Klassen, ist die MES auch in diesem Bereich stark ausgelastet. „Aber die Klassenzusammensetzung hat sich verändert. Waren es 2016/2017 vor allem junge Flüchtlinge, sind es in diesem Jahr vermehrt junge Menschen ohne Sprachkenntnisse aus den EU-Nachbarländern. Aus Italien, Spanien, Kroatien“, erläutert der Schulleiter.

Kreisvolkshochschule bietet viele Veranstaltungen im Semesterprogramm 2019 

Ähnliches beobachtet auch Hildegard Fries, pädagogische Leiterin der Kreisvolkshochschule: „Deutsch als Fremdsprache hat sich konsolidiert, die beruflich orientierten Sprachkurse sind wieder im Wachsen. Schön ist auch, dass die anderen Bereiche über die Sprachkurse hinaus immer groß geblieben sind.“ Das Überthema für das neue Semesterprogramm 2019 ist „Menschen und Helden“ – ein kontrovers zu diskutierendes Thema, dass die Vhs mit spannenden, wissenschaftlichen Veranstaltungen angeht.

 „Wintermarket“ der Internationalen Schule

An der Internationalen Schule gegenüber geht es schon sehr weihnachtlich zu. An den Ständen des „Wintermarkets“ geht der dampfende Glühwein und das erste Weihnachtsgebäck über die Theken der gemütlichen Buden. Das „Open House“ ist für die Strothoff International School (SIS) aus zweierlei Gründen wichtig: „Wir bringen zu einen unsere Schulcommunity zusammen und öffnen uns natürlich auch für potentielle Interessenten und Nachbarn, die mal hinter unsere Kulissen schauen wollen“, erklärt Bettina Otto, Verwaltungsleiterin der privaten Schule. Auch die SIS ist weiterhin im Wachstum begriffen: derzeit hat sie 360 Schüler, Tendenz wachsend. „Wir haben mit der gezogenen Option, dass wir die nächsten zehn Jahre hier am Campus bleiben können, den Druck erst mal genommen. Bis zu 480 Schülern werden wir mit den Kapazitäten hinkommen, auch indem wir intern umstrukturieren und sehr große Räume zu zwei kleineren Räumen umbauen“, erläutert Bettina Otto die Pläne. Bei Klassenstärken von durchschnittlich 16 bis 17 Schülern sei das möglich. Wie es dann weiter geht, werde derzeit noch beraten.

Mehr Eindrücke vom Tag der offenen Tür gibt es in der StadtPost-Bildergalerie