Pläne für Sanierung der August-Bebel-Straße vorgestellt Tempo 30 und ein Kreisel

So könnte der Kreisel aussehen, der die Verkehrssicherheit erhöhen soll, wie Fachplaner Oliver Spörecke erklärte. Foto: zcol

Dreieich (zcol) – Eine schmalere Straße für den langsamer fließenden Verkehr, Tempo 30, Querungshilfen für die Fußgänger und ein Kreisel an der Kreuzung zur Fichtestraße – die August-Bebel-Straße soll im Zuge ihrer Sanierung ein anderes Gesicht bekommen. Unlängst erläutert Oliver Spörecke vom Planungsbüro Ingenieurgesellschaft Weiland, gemeinsam mit Erstem Stadtrat Martin Burlon und Karl Markloff, Ressortleiter Infrastruktur und Umwelt, die Details zu den Veränderungen.

Die Zukunft der stark frequentierten Straße interessiert die Sprendlinger sehr. Etwa 50 Anwohner aus der Nachbarschaft und auch ein paar Kommunalpolitiker sind zur Infoveranstaltung gekommen. Ein kleines Raunen ging durch den Clubraum im Pavillon des Sprendlinger Bürgerhauses, als Spörecke den Kreisel zur Fichtestraße auf der Leinwand zeigte. „Die Integration des Kreisels an dieser Kreuzung erhöht die Verkehrssicherheit, weil er aus allen Richtungen übersichtlich einfahrbar ist. Er verhindert unnötiges Abbremsen und Anfahren und die etwas schwierige Linksabbiegersituation von der Fichtestraße in die August-Bebel-Straße können wir so auch auflösen“, erklärt der Fachplaner.

Die wohl wichtigste Veränderung ist die schmalere Fahrbahn aufgrund von breiter werdenden Fußgängerwegen und die Schaffung von Parkbuchten. An einigen Stellen der August-Bebel-Straße sind die Bürgersteige nur knapp einen Meter breit, die Fußgänger sollen auf der ganzen Strecke zwei Meter Platz haben, um sicher zu laufen. Die Parkplätze werden in der neuen Planung an den Straßenrand integriert und eingezeichnet. Das derzeitige „wilde Parken“ soll damit verhindert werden. Auch die Stichstraßen bekommen dann eingezeichnete Parkplätze. Die Bushaltestellen werden aus der August-Bebel-Straße verschwinden, weil die Busse ab 2021 die Straße nicht mehr durchfahren. Eine weitere Besonderheit ist eine neue Ampel zur Kreuzung der Liebknechtstraße. „Da müssen wir tatsächlich noch mal schauen, dass wir den Verkehrsfluss nicht unterbrechen“, weist Martin Burlon auf die kreuzende Fahrradstraße hin. Es könnte sein, dass die Ampel einen Impulsknopf für die Radfahrer bekommt.

Die Sanierung wird mehr Sicherheit für die Fußgänger bringen, sind die Fachleute überzeugt. Der bestehende Zebrastreifen an der Breslauer Straße bleibt, zusätzlich wird es nördlich der Einmündung zur Stettiner Straße und vor der Fichtetraße jeweils eine neue Mittelinsel als Querungshilfe geben. Auch die Fichtestraße bekommt eine solche Insel vor dem Kreisel.

Einige Fragen gibt es zur Kanalisation in der August-Bebel-Straße. Es gebe an vereinzelten Stellen Probleme mit hochdrückendem Wasser. Karl Markloff erläutert, dass auch der Kanal im Zuge der Straßenbauarbeiten saniert werde. Bedauern erntet die Ansage, dass auch auf der sanierten August-Bebel-Straße kein Platz für Fahrradstreifen oder Schutzzonen bleibt. „Das gibt die Breite der Straße einfach nicht her“, sagt Oliver Spörecke. Natascha Bingenheimer geht hier hart in die Kritik: „Es ist völlig unverständlich, dass über die gesamte Länge der Beplanung die überdimensionierte Anzahl von insgesamt 77 Parkplätzen – in den Stichstraßen und als Parkbuchten am Rande – geschaffen werden sollen“, sagte sie. Bei den direkt am Rande der August-Bebel-Straße vorgesehenen Parkbuchten führe dies dazu, dass neben einem zwei Meter breiten Gehweg weitere zwei Meter Platz für den ruhenden Verkehr benötigt werden. Die Fahrbahnbreite habe dann sechs Meter und keinerlei Möglichkeiten für die Einrichtung von Fahrradschutzstreifen.

Stefan Hohgraefe, Mitinitiator der Bürgerinitiative August-Bebel-Straße, äußert sich – wie einige andere Nachbarn auch – sehr positiv über die Planung. „Die Straße vor unserer Haustür wird eine stark befahrene Straße bleiben. Aber mit Tempo 30, den Parkbuchten und den Querungshilfen ist für deutlich mehr Sicherheit gesorgt. Ich finde die Planung durchdacht und hoffe, dass sie so zur Umsetzung kommt.“

Etwa 1,9 Millionen Euro plus 450.000 Euro für die Kanalsanierung wird die Neugestaltung der Straße kosten. Martin Burlon kündigt an, dass diese Mittel im Haushalt 2019 eingestellt sind. „Allerdings können wir nicht sagen, wann genau mit den Bauarbeiten angefangen wird. Wenn wir Zuschüsse vom Land Hessen haben wollen, müssen wir erst dessen Antwort abwarten. Da hat es sich bei der Baustelle Hainer Weg schon bewährt, zu warten“, erklärt Burlon. Noch nicht geklärt ist indes, wie die Verkehrsführung während der Baustelle sein wird. Das sehen alle als eine Herausforderung. Klar ist bereits, dass die Baustelle nicht mit einer einseitigen Verkehrsführung auskommen wird. Das bedeutet, dass die August-Bebel-Straße in Abschnitten voll gesperrt sein wird.

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