Wasser bis zur Kellerdecke Unwetter trifft Schillerschule mit Wucht

In den Kellern lagern etliche Unterrichtsmaterialien. Das Wasser vernichtet einiges, aber Eltern und Lehrer können auch eine ganze Menge retten. Foto: Schillerschule/p

Dreieich – Die schlimmsten Spuren sind dank einer konzertierten Aktion von Eltern und Lehrern beseitigt, die Mädchen und Jungen der Sprendlinger Schillerschule haben wieder Unterricht – was nach dem Unwetter von vergangenem Donnerstagabend alles andere als eine Selbstverständlichkeit ist. 

Der Starkregen flutet nicht nur zahlreiche Keller von Privatleuten in Dreichenhain und Sprendlingen. Die Grundschule an der Moselstraße – sie liegt gerade mal einen Katzensprung vom Hengstbach entfernt – erwischt es mit voller Wucht. Als ob die Pandemie nicht schon herausfordernd genug ist, setzt Tief „Olger“ an Fronleichnam noch einen drauf. In der Schillerschule verwandelt sich der Hof in eine Seenplatte, mehrere Keller laufen voll. Als Schulleiter Ruwen Guggenberger abends der Anruf einer Kollegin erreicht, die in der Nähe der Schule wohnt, macht er sich umgehend auf die Socken.

Keller der Turnhalle bereits bis unter die Decke mit Wasser vollgelaufen

Bei seinem Eintreffen ist der Keller der Turnhalle bereits bis unter die Decke mit Wasser vollgelaufen, auch im Keller des Hauptgebäudes hat sich das Wasser gesammelt. Zudem sind die Kindertoiletten betroffen. „Nachdem der Notruf von mir abgesetzt wurde, waren Einsatzkräfte der Feuerwehr Rödermark innerhalb kürzester Zeit vor Ort. Sie haben bis spät in die Nacht hervorragende Arbeit geleistet und das Wasser abgepumpt“, berichtet Ruwen Guggenberger. Gemeinsam mit Hausmeister Peter Leitermann packt er mit an, um zu verhindern, dass sich das Wasser in weitere Kellerräume ausbreitet und um so viel Unterrichtsmaterialien wie möglich zu retten. Guggenbergers Lob bezieht sich explizit auf die Rödermärker Feuerwehr, weil sie für die Schillerschule „zuständig“ ist. „Wir haben die Einsatzkräfte auf Schwerpunkte verteilt“, erläutert Stadtbrandinspektor Markus Tillmann. 

Feuerwehr und engagiertes Helferteam verhindern Schlimmeres

Die Feuerwehr beendet ihren Einsatz gegen 1 Uhr, während Guggenberger sich Gedanken macht, wie die Schule schnell wieder genutzt werden kann. Seine Überlegungen für den „Großreinemachplan“ kommuniziert der Schulleiter noch in der Nacht an das Krisenteam der Grundschule und er fragt bei der Vorsitzenden des Stadtelternbeirats, Tina Vieweber, um Unterstützung für den Freitag an. Morgens um 10 ist Guggenberger dann geplättet. Etliche Eltern und Lehrer haben sich eingefunden, um beim Aufräumen zu helfen und mit vereinten Kräften die Schäden weitestgehend zu beseitigen. „In der gemeinsamen Aktion konnten viele Gegenstände und Unterrichtsmaterialien vor der Entsorgung gerettet werden“, freut sich der Schulleiter. Gegen 14 Uhr ist alles soweit hergerichtet, dass der Schulbetrieb sichergestellt ist. „Das konnte nur durch die gute Zusammenarbeit der Schulgemeinde erreicht werden.“ (fm)