THEATER IM HAYN Ensemble ist mit Komödie zurück im Gemeindezentrum Verrücktes Geschacher um Millionen

Plötzlich in der Irrenanstalt: Mrs. Savage (Mitte, Francesca Eifler) rückt ihre Millionen trotzdem nicht raus. Die Komödie des Theaters im Hayn war ein voller Erfolg.

Dreieich – Ja, ja, was die Raffgier aus der lieben Brut macht – die Stiefkinder von Mrs. Savage (Francesca Eifler) gehen sogar so weit, die alte Dame in ein Irrenhaus zu sperren, um an die zehn Millionen Dollar zu kommen, die sie auf ihren Konten vermuten. Da haben Senator Titus Savage (Maximilian Nowak), Richter Samuel Savage (Holger Schmidt) und die mehrfach verheiratete Lilly Belle (Anja Krämer) aber die Rechnung ohne ihre gewitzte Mutter gemacht.

An drei Abenden spielte die Theatergruppe im Hayn „Eine etwas sonderbare Dame“ von dem amerikanischen Drehbuchautor John Patrick und amüsierte mit der feinsinnigen Komödie das Publikum im Saal des katholischen Gemeindezentrums in Dreieichenhain. Regisseurin Ursula Seib ließ mit ihren elf Schauspielern das Leben in der Villa Waldfriede lebendig werden. Die Verrücktheit der Psychiatrie-Bewohner Florence (Petra Kreiner), Hannibal (Carsten Kahl), Fairy (Katja Henkel), Jeffrey (Gerhard Volz) und Mrs. Paddy (Irmi Görge) ist nur halb so irre wie die ihrer raffsüchtigen Kinder.

Ethel Savage weiß sich zu wehren. Schließlich will sie das Geld lieber ihrer Stiftung für Menschen mit verrückten Ideen zuführen, als ihren lästigen und einfältigen Stiefkindern. Die Millionen sind längst nicht mehr auf den Konten, sondern in Wertpapieren angelegt – die sie angibt, vergraben zu haben. Als die Verwandtschaft in der Villa Waldfriede anreist, haben selbst Dr. Emmet (Gerd Schaffert) und Miss Willie (Ursula Seib) Mitleid mit der reichen, alten Dame.

Mit einer rasanten Handlung, witzigen Wortgefechten und großer Spielfreude bringt die Theatergruppe im Hayn die Komödie auf die Bühne. „Wir haben jetzt so lange geprobt, die vergangenen Wochen sogar immer zwei Mal die Woche, dass wir schon sehr gespannt waren auf die Reaktionen unseres Publikums“, erklärt Regisseurin Ursula Seib.

„Es motiviert ungemein, wenn die Leute lachen. Das spüren wir auf der Bühne ja auch.“
 njo

Fortsetzung auf Seite 3

Die Gruppe ist froh, endlich wieder auf ihrer angestammten Bühne im Gemeindezentrum spielen zu können. „Natürlich war es auch toll, im vergangenen Jahr wegen der Pandemie und mehr Platz im Veranstaltungshaus der MHK-Zentrale spielen zu dürfen – aber wir gehören doch hierher“, sagt Seib. Die Dreieichenhainer Schauspieler haben durch die Pandemie und die damit verbundene Pause ein paar Mitspieler verloren, aber dafür auch ein paar neue hinzugewonnen. „Das war zunächst gar nicht so leicht, schließlich bringt jeder seinen Charakter mit, aber wir sind jetzt doch wieder ganz gut zusammen gewachsen“, ist Ursula Seib froh. Zum ersten Mal hat das Bürgerhaus den Kartenvorverkauf für die Gruppe übernommen, auch das habe gut geklappt. „Wenn die Zuschauer solch eine Freude haben und wir den Erfolg, dann hat sich all die Arbeit wieder gelohnt“, ist die Regisseurin zufrieden und hat auch schon eine Idee fürs nächste Jahr.  njo