Schulleiter Gerhard Kemmerer verabschiedet sich in den Ruhestand Mit vollem Einsatz für Schule und Schüler

24 Jahre lang leitete Gerhard Kemmerer die Weibelfeldschule- Foto: zcol

Dreieich (zcol) – „Ich bin jeden Tag sehr gerne zur Schule gegangen“, sagt Gerhard Kemmerer. Das kann wohl nicht jeder von sich behaupten – nach 36 Jahren als Pädagoge und 24 Jahren als Schulleiter, davon sieben Jahre an der Dreieicher Weibelfeldschule. Nun wurde der Oberstudienrat in den Ruhestand verabschiedet.

„Der Abschied vom Berufsleben fällt ein bisschen schwer, ich habe diese Arbeit mit viel Begeisterung getan und es war für mich immer etwas besonderes, meine eigene Leidenschaft für den Sport und die Musik an die Schüler weiter zu geben“, sagt Kemmerer. Andererseits sei dieser Schritt ja planbar: „Und schon in meinem ersten Staatsexamen habe ich mich mit Altensport beschäftigt – da kann ich meine Forschungsergebnisse jetzt wohl selbst anwenden“, sagt der Schulleiter lachend.

Gerhard Kemmerer blickt zufrieden auf seine Zeit an der Dreieicher Gesamtschule zurück: „Wir – und damit meine ich auch all meine Kollegen – haben einiges erreicht.“ Damit meint der bisherige Chef beispielsweise die Schulhofgestaltung, die mit vielen Spendenaktionen realisiert werden konnte. Dazu kommt die Kooperation mit Stadt und Kreis bei der Verwirklichung der Stadtteil- und Schulbücherei auf dem Gelände der Gesamtschule. „Was dort geschieht ist so viel mehr, als nur Bücher zu leihen. Bibliothekarin Linda Hein unterstützt die Schüler mit Methodentraining und Leseförderung, es ist ein Platz zum Arbeiten für die Schulgemeinde. Noch nie hat eine Schule den Hessischen Lesepreis gewonnen, der Weibelfeldschule ist das gleich zwei Mal gelungen“, sagt der Schulleiter nicht ohne Stolz. Er habe oftmals mit einer Marathonläufer-Qualität für die Schule gekämpft. „Manche bezeichnen es auch als Sturheit“, sagt Kemmerer augenzwinkernd. „Mir war es immer das Wichtigste, Bedingungen zu schaffen, die guten und sehr guten Unterricht ermöglichen. Die Grundvoraussetzung für einen Lehrer ist aber Empathie und Sympathie für die Schüler zu haben.“

Einen Wermutstropfen gab es aber doch: „Unser Kompetenzzentrum Neue Sprachen wurde zerschlagen. Eine Entscheidung des Kultusministeriums.“ Als Kompetenzzentrum war die Weibelfeldschule Treffpunkt für viele Lehrer aus Hessen, für Fortbildungen mit Professoren. Doch jetzt beginnen für Gerhard Kemmerer neue Zeiten. Der Vater von drei Kindern, der mit seiner Frau in Heusenstamm lebt, hat so manch einen Schatz im Bücherregal, der noch einmal gelesen werden will. Auch die Musik und der Sport lassen ihn noch lange nicht los. Der 62-Jährige spielt mit großer Begeisterung Piano in einer Bigband und ist viele Kilometer auf seinem Fahrrad in der Region unterwegs. Das Wohnmobil vor dem Haus verrät auch, dass er künftig noch mehr Zeit auf den Straßen verbringt, um schöne Winkel Deutschlands und Europas zu entdecken. Ein Traum ist es, einmal mit dem Rad die Alpen zu überqueren und dabei auch einige Hürden der Tour de France zu überwinden, wie die Strecke nach Alpes d’huez. Langeweile wird Gerhard Kemmerer wohl auch in Zukunft nicht haben.