Polonaise über den Dreieicher Lindenplatz Vorkerb in Sprendlingen

Die Mitglieder der „Band namens Wanda“ haben auf dem Lindenplatz für ordentlich Stimmung gesorgt – Polonaise inklusive. Foto: zcol

Dreieich (zcol) – Genau 14 Tage vor der 302. Kerb liefen sich die Sprendlinger am vergangenen Wochenende schon mal warm: In der Dämmerung und vor einer bunt angestrahlten Erasmus-Alberus-Kirche tanzten sich die Besucher der Vorkerb auf dem mit rot-grünen Wimpelfähnchen geschmückten Lindenplatz bei perfektem Partywetter ein. Die Stimmung konnte kaum besser sein, als die Mitglieder der „Band namens Wanda“ zur Polonaise aufriefen. Die Damengruppe am ersten Tisch sprang zu „Atemlos“ gar auf die Bänke.

Die kleinsten Gäste hüpften aufgeregt vor der Bühne umher, während die Eltern schmunzelten und sich – den Nachwuchs fotografierend – zu der Musik im Takt wiegten. Zu diesem Zeitpunkt war an den Bierzeltgarnituren schon kein Plätzchen mehr zu ergattern, rund um den Brunnen saßen die Dreieicher, gruppierten sich um die Stehtische und standen an den zwei Biergondeln und am Weinzelt.

„So muss das sein und so haben wir uns das auch vorgestellt“, sagt Armin Schuler, Kassenwart des Sprendlinger Kerbteams, zufrieden mit Blick auf den so lebendigen Lindenplatz. Das Konzept, den Kerbfreitag hier im Herzen der Altstadt trotz Zeltkerb nicht sterben zu lassen, ist aufgegangen. „Als wir zu unserer Jubiläumskerb freitags schon ins Zelt auf den Festplatz eingeladen haben, war uns klar, dass es ein Verlust wäre, den Lindenplatz gar nicht mehr zu bespielen“, erläutert Schuler die Historie dieser dritten Vorkerb zwei Wochen vor dem eigentlichen Fest. Den Samstag- statt den Freitagabend zu nutzen, habe sich ebenso bewährt: „Das ist perfekt, wir sind etwa 45 Leute, die den Aufbau stemmen und die jetzt die Bewirtung übernehmen. Niemand muss sich Urlaub nehmen und am Sonntagfrüh sieht niemand mehr, dass hier gefeiert wurde, weil wir alles noch nachts aufräumen“, verspricht Schuler.

Und die Sprendlinger lieben ihren Lindenplatz und danken es dem Kerbteam auch, dass sie ihn mit solchen Veranstaltungen beleben. „Für uns ist die Vorkerb eine wichtige Einnahmequelle, um das Partyzelt und die Bands in zwei Wochen auf der Kerb zu finanzieren“, betont Schuler, dass der Verein damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt.

Das Kerbjubiläum vor zwei Jahren mit den Jubiläums-Kerbtagen hat die Sprendlinger aus einem Kerb-Dornröschenschlaf erweckt. „Wir tun gut daran, die tolle Stimmung weiter für uns zu nutzen und das Kerbzelt mit Programm und Livemusik aufrecht zu erhalten“, ist Armin Schuler überzeugt. Die Gassen sind schon wieder mit grün-roten Fahnen geschmückt und die Nachfrage der Anwohner nach diesem Zeichen der Identifikation mit ihrem Stadtteil ungebrochen. „Wir haben allein heute schon wieder fünf Fahnen verkauft“, freut sich Schule schon auf das festlich geschmückte Sprendlingen während der Festtage. Mit der „Band namens Wanda“ hatte das Kerbteam eine gute Wahl getroffen. Die bestens gelaunten Musiker schafften es, einen anfangs noch etwas – wohl von der drückenden Hitze – müden Lindenplatz in Wallung zu bringen. Rock-Klassiker, Schlager, Partymusik – nichts liessen die Jungs und Mädels aus. Die Truppe war auf Empfehlung der Familie Hausmann zu Gast, die auch schon seit Jahren das Essen auf der Vorkerb organisiert. Die Sprendlinger Kerbborsche 2018 nutzten die Vorkerb auch, um sich erstmals öffentlich zu präsentieren. Die 13 Jungs rund um Kerbvadder Tobias Brockmann marschierten in der Dämmerung mit der gerade neu gestalteten Kerbfahne ein. Das von Jessica Jörges gemalte Kunstwerk an der langen Fahnenstange zeigt auf einer Seite die Kirche und den Brunnen auf dem Lindenplatz. Seite zwei ist mit einer Hirschkuh bemalt. Die Kerbborsche werden dieses schöne Stück Stoff mit Stolz durch die Sprendlinger Straßen tragen. „Wir freuen uns aber sowieso, dass es jetzt endlich losgeht. Wir haben uns seit November regelmäßig getroffen, sind zu einem tollen Team zusammen gewachsen und wollen jetzt die Kerb rocken“, kann es Tobias Brockmann kaum noch erwarten, dass er und seine Jungs sich endlich beim Bäumchen schlagen, und Baumaufstellen beweisen können.

Mehr Eindrücke von der Vorkerb gibt es in der StadtPost-Bildergalerie