Bundespreis im Wettbewerb „Echt Kuhl!“ geht nach Dreieich Weibelfeldschüler sind jetzt echte Milchprofis

Die Klasse 6a der Weibelfeldschule hat zusammen mit Lehrerin Katharina Schweier den Bundespreis beim Wettbewerb „Echt Kuhl“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft gewonnen. Foto: zcol

Dreieich (zcol) – Die Klasse 6a der Weibelfeldschule hat den Bundespreis in dem Wettbewerb „Echt Kuhl!“ vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gewonnen. Damit holten sie die Trophäe „Kuhle Kuh“ in Gold nach Dreieich.

Es ist ein echtes Herzens-Projekt, dass die Sechstklässler gemeinsam mit ihrer Lehrerin Katharina Schweier zum Thema „Vom Gras ins Glas“ auf die Beine gestellt haben. Die Förderstufenschüler sind jetzt echte Milchprofis, so detailliert haben sie sich mit dem Lebensmittel auseinandergesetzt. Gemeinsam haben sie in dem Projekt – das übrigens außerhalb der Schulzeit entwickelt wurde – erarbeitet, wo die Milch herkommt, die bei uns in den Supermarktregalen steht. Sie haben sich über die Haltungsbedingungen der Milchkühe in Deutschland informiert und viel über die unterschiedlichen Milchsiegel gelernt. Sie wissen jetzt, dass Kühe, die die Milch mit dem Demeter-Siegel produzieren, ihre Tage auf saftigen Wiesen verbringen dürfen, ihre Kälbchen deutlich länger bei sich behalten und auch ihre Hörner nicht einfach abgesägt werden. Die Kinder haben erfahren, dass Milchvieh, das die Milch für den konventionellen Verkauf gibt, meist auf Spaltböden steht, kein frisches Gras fressen darf und wahrscheinlich kaum Tageslicht sieht. Aber die wissenschaftliche Arbeit der Förderstufenschüler der Klasse ging noch viel weiter: Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Katharina Schweier haben sie die Informationen zusammengetragen, Kunden eines Supermarkts über ihre Arbeitsergebnisse aufgeklärt und dann auch beobachtet, ob sich über diese Aufklärung das Kaufverhalten verändert.

„Wir haben 33 Kunden gefragt, welche Milch sie kaufen und auch die unterschiedliche Milch blind probieren lassen und viele haben auch Unterschiede geschmeckt“, erzählt Marlon. 24 der 33 befragten Kunden hätten danach auch eine Milch mit Bio-Siegel gekauft. Die Aufklärung der Menschen, so die Wahrnehmung der Kinder, habe ein Umdenken erreicht. „Natürlich ist eine Milch mit einem Bio- Siegel teurer – dafür geht es den Tieren viel besser“, weiß Joris. Die Kinder haben ihre Erkenntnisse auch mit nach Hause genommen und die Eltern zum Nachdenken bewegt. „Wir kaufen nur noch Milch mit dem Naturlandsiegel“, sagt eines der Kinder.

Für die Jury im Bundesministerium haben sie ihre Arbeit auch noch mit einem Kurzfilm dokumentiert. Und die Fachleute in Berlin waren begeistert vom wissenschaftlichen Ansatz der Dreieicher Sechstklässler. Nicht nur die Kinder sind überrascht und begeistert, dass sie die beste Arbeit von 731 Einsendungen abgeliefert haben, auch Lehrerin Katharina Schweier kann diesen Erfolg kaum glauben. „Wir hatten so viel Spaß beim Erarbeiten des Projektes und ich fand es auch selbst toll, mit wie viel Engagement und Empathie sie ans Werk gegangen sind. Aber dass wir gewinnen, damit habe ich nicht gerechnet“, sagt die junge Lehrerin.

Die Kinder haben nun eine dreitägige Fahrt nach Berlin gewonnen, während der sie auch die Trophäe „Kuhle Kuh“ in Gold – voraussichtlich von Bundesministerin Julia Klöckner – überreicht bekommen. „Bei der Begründung für den Gewinn hat die Jury vor allem die authentische Arbeit gelobt, der anzumerken ist, dass sie von Kindern entwickelt ist“, erläutert Katharina Schweier. Aber auch mit dem wissenschaftspropädeutischen Vorgehen konnten die Kinder punkten. Nach der Fragestellung „Ändert sich das Kaufverhalten, wenn man die Menschen über die Haltungsbedingungen informiert?“ stellten sie die Hypothese auf: „Ja, weil viele Menschen nichts über die Haltungsbedingungen wissen und Mitgefühl haben.“ Bei ihren Untersuchungen beim Informationstag im Supermarkt habe sich diese Hypothese bestätigt, weil 72,73 Prozent der Befragten nach der Beratung durch die Kinder eine Milch mit Bio- Siegel kauften.

Die Weibelfeldschüler gewannen den Bundespreis, bei dem sich insgesamt über 4.500 Kinder beteiligt hatten, mit großem Abstand – so viel Eindruck hat die Arbeit im Bundesministerium gemacht. Ein besonderes Dankeschön bekommt Marlon von Katharina Schweierer. Der Sechstklässler hatte den selbst gedreht Videofilm zu dem Kurzfilm zusammengeschnitten. Wer sich den Siegerfilm anschauen will, kann das auf der Videoplattform Youtube tun, mit den Suchbegriffen: Echt Kuhl Weibelfeldschule kommt man auch zu dem Video.