Besinnlicher Bummel vorbei an 27 Ständen Weihnachtsmarkt Offenthal lockt in die Altstadtgassen

Schöne Kleinigkeiten entdeckten auch diese beiden Kinder auf dem Offenthaler Weihnachtsmarkt. Ihnen bereitete der Bummel große Freude. Foto: col

Dreieich (col) – Weihnachtlicher Trubel in den Altstadtgassen von Offenthal. Am Samstagabend gab es durch den Kirchgarten kaum noch ein Durchkommen, hunderte Offenthaler, aber auch Besucher aus der Nachbarschaft, flanierten durch die Fachwerkstraße zwischen Kirche und altem Rathaus. Die Marktbesucher hatten die Auswahl von 27 Ständen.

 Arno Holz vom Kulturverein Offenthal ist froh, dass er inzwischen einen ziemlich festen Stamm an Händlern und Vereinen mit im Boot hat: „Wir haben uns in diesen 14 Jahren, die wir den Markt jetzt organisieren, wirklich einen fabelhaften Ruf erarbeitet. Die Menschen kommen gerne zu diesem kleinen, familiären Weihnachtsmarkt, wir punkten mit der besonderen Stimmung dieser letzten Tage vor Weihnachten und mit der Atmosphäre von unserem kleinen Ort“, sagt Holz und freut sich über den Trubel.

Die Marktstände sind bewusst ausgewählt: Die Vereine engagieren sich sehr, die Fußballer warten mit leckeren Hamburgern auf, der Obst- und Gartenbauverein hat zu den begehrten Strietzeln eine Gulaschsuppe im Brotteig kreiert, die ihnen geradezu aus den Händen gerissen wurde, der Kulturverein lockte wie gewohnt mit heißem, roten Sekt aus einem neuen Deluxe-Verkaufshäuschen, das sie vom Fahnenjahrgang 2008 aus Dreieichenhain geliehen hatten und bei der benachbarten Arbeitsgemeinschaft Offenthaler Vereine versorgten die gut gelaunten Nikoläusinnen Bianca Jung und Christine Schellhorn die Gäste mit köstlichem Glühwein.

Holzware aus Palästina

Darüber hinaus ist es in den vergangenen Jahren aber auch gelungen, etwas Kunsthandwerk ins kleine Offenthal zu locken: selbst genähte Mützen und Taschen, handgearbeiteter Schmuck, hochwertiges Holzspielzeug und ganz neu dabei Talal Mahmoud aus Bonn mit Schalen, Kochlöffeln und anderen brauchbaren Dingen aus Olivenholz. Der Händler hat eine weite Anreise bis nach Dreieich: „Ich bin an den beiden Wochenenden zuvor in Dreieichenhain auf dem Markt. Da wurde von Offenthal nur in lobenden Worten gesprochen. Ich hoffe es läuft auch für mich“, sagt er lächelnd. Seine Holzware aus Palästina punkten mit Langlebigkeit und dass sie die Küchengerüche wie andere Holzarten nicht annehmen. „Man muss die Sachen nur ab und an mit ein bisschen Öl pflegen“, wirbt Talal Mahmood für seinen schönen Holzteile.

Keinen Platz mehr gab es am Samstagabend bei der Familie Seibert im Gartenzelt. Dort spielten Andreas und Markus Kurbel ein kleines Konzert und die Offenthaler feierten sie dafür. Auch in der Kirche gab es ein Konzert mit weihnachtlichen Liedern, gesungen von Solisten der Oper in Minsk. Am Ende der Straße versuchten die Schüler der Ricarda-Huch-Schule ihr Glück. Der Abiturientenjahrgang 2017 verkaufte selbst gekochtes Chili con Carne, um für den rauschenden Abiball etwas Geld in die Kasse zu spülen. Am Samstag waren die Schüler noch nicht von ihrem Erfolg überzeugt. „Ich schätze wir sind noch im Minus“, sagte eines der Mädels, „aber wir stehen hier natürlich auch ein bisschen blöd soweit am Ende“, sagen die Schüler und hoffen noch auf mehr Umsatz.

Für das kommenden Jahr hat Arno Holz auch schon Pläne geschmiedet, um den Weihnachtsmarkt in einem besonderen Jahr auch zum Erfolg zu führen. „Wir haben am vierten Advent ja alle paar Jahre das Problem, dass der vierte Advent auf Heiligabend fällt“, erklärt Holz. Aus diesem Grund wird der Offenthaler Weihnachtsmarkt 2017 schon Freitag und Samstag gefeiert.