Schrittweise Öffnung für Publikumsverkehr Winkelsmühle wird zum Familienzentrum

Martina Geßner (rechts) und Annette Schröder sind nach der langen Pause voller Tatendrang. Foto: Jost

Dreieich (njo) – Das Team der Winkelsmühle hat in den vergangenen Wochen ihre Besucher mit der „Winkelmühlen-Post“ auf dem Laufenden gehalten. Mit der Anleitung zu Gymnastikübungen, Servicetelefonnummern und Berichten haben Leiterin Martina Geßner und Annette Schröder, Fachkoordinatorin für die Seniorenarbeit, ihre Klientel trotz verschlossener Türen unterhalten und informiert.

In der letzten Ausgabe gab es dabei wichtige Nachrichten: Die Winkelsmühle ist ab sofort Familienzentrum. „Wir haben uns erstmals in diesem Frühjahr bei einer Ausschreibung des Landes Hessen beworben, Familienzentrum zu werden. Wir haben uns sehr gefreut, dass es gleich im ersten Versuch geklappt hat, auch, weil es mit einer Landesförderung verbunden ist“, sagt Martina Geßner. Ganz von ungefähr kommt die Öffnung der Begegnungsstätte für alle Generationen nicht: „Schon länger waren wir auf dem Weg, uns für alle Dreieicher zu öffnen und wir haben schon jetzt Angebote, die über die reine Seniorenarbeit hinausgehen“, sagt Geßner. Das soll in Zukunft ausgeweitet werden und die jährliche finanzielle Unterstützung aus Wiesbaden in Höhe von 13.000 Euro dazu genutzt werden.

„Wir wollen eine Anlaufstelle für ganz Dreieich sein und wir liegen strategisch ja ganz hervorragend“, sagt Geßner weiter. In unmittelbarer Umgebung sind die Kita, die Erk-Schule, das Bik-Haus, das Haus Dietrichsroth und das Team der Winkelmühle will sich mit diesen und anderen Institutionen noch enger vernetzen und Kooperationen eingehen. Martina Geßner sieht sich dabei aber nicht unter Druck, das Haus neu zu erfinden: „Wir können Projekte anstoßen, sind aber auch als Ort offen. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich Mütter und Kinder hier treffen, schon jetzt gibt es eine Zusammenarbeit mit dem Bik-Haus, Freiwillige unterstützen Schüler bei den Hausaufgaben – da ist ganz viel vorstellbar. Wir sind offen für Ideen“, sagt die Leiterin und hofft auf Initiative von Ehrenamtlichen. Geplant sind generationsübergreifende Kreativangebote in den Ferien und ein großer Traum des Teams ist ein offener, regelmäßiger Café-Betrieb.

Langsam hat sich die Winkelsmühle für den Publikumsverkehr wieder geöffnet. Singen und Kartenspielen und auch die Demenzgruppe „Auszeit“ liegen noch auf Eis. „Aber wir beginnen vorsichtig mit Team-Treffen der Ehrenamtlichen von Jugend ohne Schulden (Josch), das Meditationsangebot lässt sich gut mit Abstand umsetzen und wir fragen auch gerade bei unserer Gymnastikgruppe 90 plus nach, ob schon wieder Interesse besteht, auf Distanz gemeinsam auf dem Stuhl zu turnen“, kündigt Geßner an. Alles rund um das Angebot für Demenzerkrankte gestalte sich derzeit schwierig, weil sich diese sehr persönliche Arbeit nicht mit ausreichend Abstand realisieren lässt. „Aber wir bieten Telefonberatung für die Angehörigen an und sind im Gespräch mit den Ehrenamtlichen“, erklärt Annette Schröder.

Die Winkelsmühle habe den Vorteil, dass es bei dem Angebot im Haus keine Begrenzung durch die Einteilung in Semester gebe, und dass sie sich auch nicht an bestimmte Gruppengrößen halten müssen. „Wenn ein Angebot klein ist, ist es eben klein und wir können ganz auf die Wünsche unserer Kursleiter eingehen“, sagt Geßner.