MAX-EYTH-SCHULE Geo-Dome-Projekt für Spanien entwickelt und umgesetzt Zeichen der Verbundenheit

Europass-Zeugnisse für die Max-Eyth-Schüler: Sechs junge Männer aus dem Berufsorientierungsjahr haben mit ihren Lehrern eine große Version dieses kleinen Geo-Dome-Modells im spanischen Tomelloso gebaut.

Dreieich – Die sechs Jungs nehmen ihre Urkunden in der Max-Eyth-Schule (MES) mit ein bisschen Stolz entgegen: Landrat Oliver Quilling überreicht Justin Engel, Oliver Klaue, Ben Pereira, Sammy Novitzki, Finn Wolf und Fabian Krause ihre Europass-Zeugnisse für das Geo-Dome-Projekt in Spanien.

Im April ist die Schülergruppe mit ihren Lehrern Andreas Gaul und David Distelmann, finanziert über das Erasmus Plus-Projekt der Europäischen Union, nach Madrid geflogen. Angekommen in Tomelloso haben die Schüler des Berufsorientierungsjahres in einer Einrichtung für behinderte Schüler das vier Meter hohe und mit neun Meter Durchmesser große Holzkonstrukt aus recycelten Zaunpfählen, eine Art Halbkugel, als Zeichen der Verbundenheit gebaut. „Das war anspruchsvoll, durch die runden Holzpfähle musste wirklich jeder Winkel passen, damit es am Ende auch ein Halbrund wird“, sagt David Distelmann. Eine Bildershow von der 14-tägigen Reise zeigt, wie die sechs Jungs gesägt, gebaut, getragen und geschuftet haben – und dass dieses Projekt nur im Teamwork funktionieren konnte. „Das hat echt Spaß gemacht. Vieles konnten wir vorher nicht. Aber dafür hatten wir ja Herrn Distelmann, der uns gesagt hat, wie es geht“, erzählen die Schüler, die alle einen abgeschlossenen Hauptschulabschluss haben, mit einem Grinsen. Die Pädagogen loben die Jungs, sie hätten das in sie gesetzte Vertrauen während der Reise zurückgegeben: „Die Schüler haben sich toll benommen und wirklich gut mitgezogen“, sagt David Distelmann. Das Ergebnis, der Geo-Dome, ist von bleibendem Wert. Die spanische Schule kann das Konstrukt als Veranstaltungsort und Schattenplatz nutzen.

Für die Lehrer ist ein solch internationales Projekt ein besonderer Aufwand: Andreas Gaul hat 50 Seiten Anträge ausgefüllt für die Finanzierung, weitere 50 Seiten Bericht folgen noch. Ein Engagement, das sich lohnt, wie Gaul sagt: „Nicht nur die Schüler waren stolz, als der Geo-Dome endlich stand, auch wir waren es!“ Für David Distelmann ist das Engagement für die Hauptschüler immer wichtig: „Es geht bei uns doch oft um Elitenförderung. Aber die Hauptschule hat auch ihren Wert, die gesellschaftliche Wertschätzung für diesen Schulzweig ist nicht groß genug und unser Schulsystem lässt zu wenig Platz für die Arbeit mit den Händen.“ Er ist überzeugt davon, dass die Schüler auf vielfältige Weise von der Reise profitieren. Für einige von ihnen war es der erste Flug in ein fremdes Land und für die meisten der erste Besuch in Spanien. Vier von den sechs haben einen Ausbildungsplatz, die anderen beiden sind optimistisch, ebenfalls im August ins Berufsleben starten zu können.

Landrat Oliver Quilling lobt das Engagement der Max-Eyth-Schule für den internationalen Austausch und sichert zu, das zu unterstützen. „Gerade diese Zeiten zeigen uns, dass die internationale Verständigung wichtig ist – besonders bei den jungen Leuten“, sagt der Landrat. Schulleiter Harald Köster freut sich über die engagierten Kollegen, die den internationalen Austausch der Schüler überhaupt erst ermöglichen.
 njo