Ehrenwehrführer Hubert Rücker beendet aktive Zeit bei der Rembrücker Wehr Nach 51 Jahren hat er das letzte Feuer gelöscht

Der Ehrenwehrführer der Feuerwehr Rembrücken, Hubert Rücker, hat sein Abschiedsfeuer gelöscht uns seine aktive Zeit bei der Wehr beendet. Rücker wurde die Alters- und Ehrenabteilung übernommen und zu deren Sprecher gewähl. Foto: Feuerwehr

Heusenstamm (red) Einen Großeinsatz der Feuerwehr Rembrücken hätten uneingeweihte Beobachter man am Donnerstagabend vergangener Woche meinen können.

„Grund war das sogenannte letzte Feuer von Hubert Rücker“, erläutert Joachim Beck, vom Fachberei Presse und öffentlichkeit der Heusenstammer Feuerwehren. „51 Jahre lang war er rund um die Uhr für die Feuerwehr Rembrücken in der Einsatzabteilung tätig. Für den langjährigen, ehemaligen Wehrführer beginnt nun die wohlverdiente Feuerwehrrente“.

Für Rückers Feuerwehrabschied hatten sich Beck zufolge einige aktive Mitglieder etwas ganz Besonderes ausgedacht.

„Bereits um 18 Uhr versammelten sich 40 aktive Mitglieder der Feuerwehr Rembrücken im Feuerwehrhaus, um alles herzurichten für die große Verabschiedung ihres Ehrenwehrführers“, so Beck. „Ohne Wissen des Ehrengastes stellten sich die fünf Einsatzfahrzeuge am Ende der Hauptstraße auf. Mit Eingang eines simulierten Alarms um 19 Uhr setzte sich die Fahrzeugkolonne mit Blaulicht und Martinshorn in Richtung seines Wohnhauses in Bewegung.

Rücker zeigte sich sichtlich gerührt von der Überraschung seiner Kameradinnen und Kameraden. Vor Ort zog er sich schnell die mitgebrachte Einsatzkleidung an, dann stieg er ins Löschfahrzeug und im Konvoi fuhren die fünf Feuerwehrautos zum Brandort hinter das Feuerwehrhaus, wo ein Kleinfeuer darauf wartete, von ihm persönlich gelöscht zu werden“.

Für den erfahrenen Feuerwehrmann sei dies selbstverständlich keine große Herausforderung geweisen, aber eine große Überraschung zu seinem Feuerwehrabschied.

„In seiner Zeit als Wehrführer und Vereinsvorsitzender war er immer hoch engagiert, motiviert, auch streitbar, interessiert, kämpferisch und wahnsinnig herzlich“, zitiert Pressewart Joachim Beck eine langjährige Feuerwehrkameradin. „Sein Motto war und ist: jeder ist gut und für jeden gibt es eine Aufgabe - egal ob alt, jung, groß, klein, dick, dünn, gerade gesundheitlich nicht auf dem Damm oder super sportlich“.

Nach Angaben des Feuerwehrsprechers interessierte Hubert Rücker auch der Mensch hinter der Einsatzkraft. „Er horchte nach, wenn es jemandem nicht gut ging und versuchte, Mut zu machen oder durch einen lustigen Spruch die Kameradinnen und Kameraden aufzuheitern“.

Ein Einsatz bliebe ihm immer in Erinnerung, betonte Rücker: Im Januar 1990 gab es einen Großbrand in der Hubertusanlage in Rembrücken bei dem ein Bungalow verwüstet wurde.

„Ich war gerade unterwegs, als der Alarm einging. Als ich ankam, damals als stellvertretender Wehrführer, schlugen schon die Flammen aus dem Dach. Durch das Feuer wurden drei Räume und das komplette Dach zerstört“.

Nun habe er sein letztes Feuer gelöscht und sei in die Alters- und Ehrenabteilung übernommen und zu deren Sprecher gewählt worden. Auch hier werde er aktiv mitgestalten und den Weg seiner Feuerwehr weiter begleiten, ist sich Beck sicher.