Bürgerforum Rembrücken sammelt Vorschläge 750-Jahr-Feier wirft ihre Schatten voraus

Nicht nur die 750-Jahr-Feier Rembrückens, die in zwei Jahren stattfinden soll, stand bei der jüngsten Versammlung statt, zu der das Bürgerforum Rembrücken eingeladen hatte. Foto: Mangold

Heusenstamm (man) – Die 750-Jahrfeier steht in Rembrücken in zwei Jahren auf dem Plan. Das Bürgerforum Rembrücken kümmert sich schon jetzt um die Vorbereitung. Die Ortsteil-Initiatve hatte kürzlich ins Haus der Begegnung an der Obertshäuser Straße eingeladen. Aber es gab noch andere Themen wie Raserei, die Kanalisation, die in der Hubertussiedlung nicht alles auffängt, und laute DHL-Fahrten.

Hartmut von Kienle erzählte von einer Veranstaltung an gleicher Stelle mehrere Jahre zuvor. Damals wurde der Bürgermeisterkandidat Peter Jakoby nach seinen Absichten im Falle seiner Wahl befragt. „Jakoby hatte die Wahlversprechen, die er hier gab, gehalten“, erinnerte sich der Sprecher des Bürgerforums. Dazu zählten die Sanierung des Hauses, in den man sich gerade aufhieltt, und die Instandsetzung der Hauptstraße durch den Ort. Vom Bürgerforum sei auch die Initiative für einen schnellen Internetzugang in Rembrücken ausgegangen. Man legte 600 Unterschriften der Telekom vor.

Jüngst habe man es geschafft, dass das verblichene Halteschild an der Ampel vor dem Café Schnabel an der Heusenstammer ausgewechselt wird und die Leute bei Rot nicht mehr die Kreuzung versperren.

„Einen idiotischen Plan“, habe man außerdem schon verhindert. Die Idee sei es gewesen, den Parkplatz an der Alten Schule direkt vor die Bänke zu legen, „wer setzt sich dann noch dort hin?“.

Ein Rembrücker erwähnte, wo ihn gerade der Schuh drückt. Mittags sei er auf einer gut besuchten Beerdigung gewesen. Wenn die kleine Trauerhalle voll sei, könnten jene, die draußen stehen, kein Wort von drinnen hören. Der Mann plädierte für einen Lautsprecher.

Ein Anwohner aus den ersten Hausnummern der Obertshäuser Straße ärgerte sich über die Raser, die das Tempo 30- Schild ignorieren. Vielleicht fünf auswärtige Autos pro Tag hielten sich ans Limit. Er forderte Messungen.

Jemand gab das Gespräch mit einem Polizisten wieder, der ihm von einem Maserati-Fahrer erzählte, den pekuniäre Sanktionen nicht juckten. Der Beamte erklärte, einer wie der „zahlt die Geldbuße aus der Portokasse“. Nebenbei: International gilt die Bundesrepublik als Billigland für Raser. Wer im Ort statt der erlaubten 30 Stundenkilometer 80 fährt, muss nur 200 Euro zahlen. In der Schweiz fahren auch der Maserati-Piloten dezent. Das Bußgeld richtet sich dort nach dem Vermögen. Ein paar hunderttausend Franken zahlte dort schon mancher.

Sicher nicht nur Jens Leiß ärgern die vielen 7,5 Tonnen-Lkw, die ständig durch Rembrücken knallen, seit das DHL-Logistikzentrum in Obertshausen eröffnete. An der Heusenstammer Straße herrsche der Krach besonders intensiv, wenn die Wagen ohne Ladung über die Kanaldeckel fahren. Er wisse, dass DHL ein internes Verkehrsgutachten unter Verschluss halte. In dem stehe, die eigenen Lkw sollten durch keine Ortschaften fahren. Rembrücken diene jetzt jedoch als Abkürzung. Außerdem sparte sich so Mautgebühr.

Im Ort stand das Wasser diesen Sommern in 70 Kellern. Die Kanalisation packte die Regenmassen nicht mehr. In der Hubertussiedlung habe die Stadt einst mit 1000 Einwohnern gerechnet. Mittlerweile seien es 2000. Es müsse überprüft werden, ob es nicht ein weiteres Rückhaltebecken im Wald brauche. „Der nächste Regenfall der Quantität wird keine 40 Jahre auf sich warten lassen“, prophezeiet eine Frau.

Für die 750-Jahrfeier von Rembrücken schlägt Hartmut von Kienle eine Akademische Feier im April 2018 vor und ein Fest mit Zelt als Teil des Heusenstammer Kultursommers. Patrick Witte, der seit vier Jahren hier lebt, zeigt sich besonders angetan von der Idee, mit einem Festzug in historischen Gewändern durch den Ort zu ziehen. Auf dem Tisch liegt auch die Idee eines Theaterstücks zur Entstehung Rembrückens aus der Feder von Thomas Hartmann. Der versprach als Bürgermeisterkandidat eine von ihm verfasste Komödie für den Fall des Triumphs. Laut von Kienle will Hartmann trotz Niederlage liefern.