Raus aus der Schule – rein in den Wald Adolf-Reichwein-Schüler bei Jugendwaldspielen

Unter der Lupe: Die Schüler mussten Käfer sammeln und diese dann bestimmen, bevor sie wieder freigelassen wurden. Foto: yfi

Heusenstamm (yfi) – „Das ist eine Tanne!“ – „Nein, das ist eine Zeder!“ „Das hier riecht nach Honig und das riecht nach Apfelsaft!“ hört man Kinderstimmen im Heusenstammer Wald sagen. Das kommt nicht überraschend, denn zum 43. Mal haben die Jugendwaldspiele stattgefunden, an denen die Adolf-Reichwein-Schule und, zum zirka 20. Mal, das Adolf-Reichwein-Gymnasium teilgenommen haben.

Alle sechsten Klassen der beiden Schulen sind in insgesamt 27 Gruppen gestartet. Drei Kilometer galt es für die Schüler zu absolvieren. Auf dem Weg befanden sich acht Stationen, mit mehreren kleinen Zwischenstationen. Die Schüler lösten dabei allerhand Aufgaben. Es ging hier aber nicht um das reine Abfragen von Wissen. Die Kinder mussten selbst aktiv werden und erforschten den Wald unter Anleitung der Lehrer an jeder Station. Mit Bechern bewaffnet suchten sie im Unterholz nach Insekten oder ertasteten blind Tannenzapfen. „Das macht viel mehr Spaß als Unterricht“, sagten die meisten Kinder. „Wir könnten so etwas ruhig öfters machen.“

Laufen anstatt auf dem Stuhl sitzen, selbst forschen anstatt nur zuzuhören. Nina Englisch, Lehrerin am ARG und Organisatorin, erklärte zudem, dass das Thema Wald zumindest auf dem Gymnasium nicht mehr Teil des Lehrplans sei. „Durch die Jugendwaldspiele lernen die Mädchen und Jungen den Wald zu schätzen und zu schützen“, sagt sie. Und das anscheinend erfolgreich.

Große Motivation und viel Wissen

Bei dem Wettbewerb galt es die Stationen in zehn Minuten zu absolvieren und dabei möglichst alle Punkte zu ergattern. Die Schüler waren darauf hingewiesen, sich leise zu verhalten. Geschrei wurde mit Punktabzug geahndet, was die Jungen und Mädchen ärgerte. Meist glänzten sie aber mit großer Motivation und breiten Wissen. Neugierig beäugten sie Bäume und Käfer. Bei den Gruppentests machte jeder mit und die Aufgaben waren flink verteilt.

Die Lehrer und Helfer waren begeistert von dem Interesse und der Begeisterung der Schüler, auch wenn der Parcours auf drei Kilometer gekürzt wurde. „Kinder gehen nicht mehr so viel raus wie früher. Da sind mehr als drei Kilometer zu lang“, sagte einer der Helfer. Kaum zu glauben, wenn man die begeisterten Gesichter der Jungen und Mädchen sah.

Siegerehrung im Juli

Anfang Juli werden jeweils die besten drei Gruppen der Schulen als Sieger geehrt. Die Preise für Platz zwei und drei werden von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald gestiftet, die Preise für den ersten Platz wird von Bürgermeister Halil Öztas überreicht.