Sommerausstellung des Künstlervereins Heusenstamm Wenn aus allerlei Resten kleine Kunstwerke entstehen

Das Kunstwerk von Renate Schneider zog bei der Vernissage der Sommerausstellung des Künstlervereins Heusentamm die Blicke auf sich. Sie hat eine Art Mobile aus Resten erstellt, deren Herkunft sich erst beim zweiten Hinsehen erschließt. Foto: Schmedemann

Heusenstamm (zls) – Zum Thema „Reste“ fallen jedem Menschen andere Dinge ein. Mauerreste und Ruinen zeugen von der Vergangenheit, zerrissene Fotos begleiten vielleicht das Ende einer Beziehung. Restposten wiederum erfreuen die Gemüter von Sparfüchsen.

Der Künstlerverein Heusenstamm hat für seine diesjährige Sommerausstellung „Reste“ zum Thema gemacht.

In seiner Eröffnungsrede beleuchtete der Vorsitzende des Vereins, Wolfgang Franz, die positiven wie negativen Aspekte. Hausfrauen würden „magisch angezogen von Restposten und Restverkauf“, die Industrie wiederum verteile ihre Reste auf Mülldeponien in Afrika und Asien. Weitere Wortspiele wie Restalkohol, Resteessen und Restrisiko zauberten den Besuchern der Vernissage ein Lächeln auf die Lippen. Das Gitarrenduo „Suerte“ eröffnete und schloss die Rede von Wolfgang Franz und tauchte das Haus der Stadtgeschichte in eine spanisch-sommerliche Atmosphäre, in der man gerne seinen Resturlaub verbringen will.

Das Kunstwerk von Renate Schneider zog die Blicke auf sich. Sie hat eine Art Mobile aus Resten erstellt, deren Herkunft sich erst beim zweiten Hinsehen erschließt. Da hängen kleine Plastiktütchen, die als „Rohstoffe“ gekennzeichnet sind, neben Spateln und Pinseln. „Das sind Dinge, die beim Herstellen einer Keramik übrig und liegen bleiben“, erläuterte Renate Schneider.

Auf einem Aquarell zeigt Ludwig Mühlenberg, wie sein Schreibtisch nach dem Fertigstellen einer Arbeit aussieht. Monika Neeser verarbeitet Reste von Acryl, Öl- und Pastellkreide auf Leinwand, Packpapier und Sackleinen.

Aus Garnresten und Bleistiftstummeln gestaltet Margret Mühlenberg jeweils eine neue Collage. Daneben hat Textildesignerin Doris Bloes Fäden- und Stoffresten ihrer Quilts in einem Bilderrahmen neues Leben eingehaucht.

Ausgediente Jeanshosen hat Christel Rukwied zu einem Patchwork verarbeitet. Wolfgang Franz und Irene Rekus zeigen mit „Mauerreste“ und „Tempelreste“ Schönheiten aus der Vergangenheit.

Bei „Ich war mal eine Eiche“ von Klaus Hartung erblickt der Betrachter aufgetürmte gefällte Baumstämme. Und Comiczeichner Wolfgang Moosbrugger wählt mit seiner Karikatur „Restlos glücklich 2018“ eine ganz andere Betrachtungsweise auf das Thema der Sommerausstellung.

Die Schau kann noch bis einschließlich Sonntag, 6. Mai, im Haus der Stadtgeschichte mit Zugang über die Eckgasse besucht werden. Am Donnerstag, 3. und und Freitag, 4. Mai, ist sie jeweils von 16 bis 18 Uhr geöffnet, am Samstag, 5. Mai, und am Sonntag, 6. Mai, steht sie jeweils von 14 bis 19 Uhr für alle Interessierten offen.