Hoffnungsgöttin und Racheengel ARG-Scüler bringen „Der Besuch der alten Dame“ auf die Bühne

Symbolfoto: dpa

Heusenstamm (red) – Am Adolf-Reichwein-Gymnasium in Heusenstamm wird am kommenden Freitag, 4. März, und am Samstag, 5. März, das Theaterstück „Der Besuch der alten Dame“ gezeigt. Aufgeführt wird es vom Kurs Darstellendes Spiel der Jahrgangsgruppe Q 2 unter Leitung von Kristina Stein-Hinrichsen.

Die Aufführungen finden in der Aula im C-Bau (Eingang über die Berliner Straße) statt und beginnen an beiden Tagen um 19 Uhr. Einlass ist jeweils um 18.30 Uhr. Die Karten kosten 2,50 Euro und können an der Abendkasse erworben werden. Reservierungen sind per E-Mail möglich: Kill-ill-kvv[at]web[dot]de.

Das Stück beruht auf Dürrenmatts gleichnamigen Roman. Es spielt in Güllen, einem kleinen Ort, der überall sein könnte. Verarmt, verwahrlost, heruntergekommen, ausgehöhlt, hoffnungslos, am Ende, nicht einmal mehr die regionalen Personenzüge halten noch regelmäßig hier.

Die einzige Hoffnung der Güllener Bürger ruht auf der ehemals jungen Kläri Wäscher, die verraten und sitzengelassen von ihrem damaligen Freund und Vater des gemeinsamen Kindes, Alfred Ill, aus dem Dorf flüchten musste, in die Welt hinaus ging und durch eine geschickte Heirat mit einem Ölmilliardär zur Multimilliadärin Claire Zachanassian avanvierte.

Geopfert im Namen der Gerechtigkeit

Vierzig Jahre später kommt sie nun ins verarmte Güllen zurück und ist bereit, dem Ort eine Milliarde zu spenden - unter einer Bedingung: Wenn jemand Alfred Ill tötet! So symbolisiert Claire eindruckvoll die Doppelnatur des Menschen: als Hoffnungsengel und Rachegöttin zugleich.

Trotz vordergründiger Moralisierung und anfänglicher Abneigung der Bewohner gegen dieses „unmoralische Angebot“ nimmt die Gier langsam aber stetig ihren Lauf, sie korrumpiert die Menschen, entlarvt und führt bürgerliche und christliche Moralvorstellungen ad absurdum und reflektiert in eindringlicher Weise die Käuflichkeit des Menschen, die die Basis des Raubtierkapitalismus bildet. So wird Alfred Ill schließlich und konsequenterweise zum Sündenbock und wird im Namen der „Gerechtigkeit“ geopfert.