Freiwillige Feuerwehr Rembrücken zu Bränden von Elektroautos ausgebildet Batterien nur mit Wasser löschen

Neue Herausforderung: Über die Gefahren beim Brand eines Elektroautos lassen sich die Aktiven der Feuerwehr Rembrücken ausführlich informieren. Foto: FFR

Heusenstamm – Wie gefährdet sind Feuerwehrleute bei Unfällen oder Bränden mit Elektroautos? Mit diesem Thema befasste sich die Freiwillige Feuerwehr Rembrücken unlängst an zwei Ausbildungsabenden.

Das Risiko eines Fahrzeugbrandes bei Elektroautos sei nicht höher als bei den herkömmlichen Personenkraftfahrzeugen. Dies hätten Crashtests des ADAC in der Vergangenheit bewiesen, erläutert Patrick Niebeling, stellvertretender Wehrführer der Rembrücker Brandschützer, der die Ausbildung vorbereitet hat. Bei der Brandbekämpfung gebe es aber Unterschiede.

Wenn ein Elektroauto in Brand gerate, liege dies nur in den seltensten Fällen an der Batterie. Die größere Zahl der Brände entstehe wie bei einem Auto mit Verbrennungsmotor im Zusammenhang mit stromführenden Leitungen der Fahrzeuge.

Aufwendig werden die Löscharbeiten aber, wenn die Batteriezelle beschädigt wird. Dabei sei eine Kettenreaktion in Form von permanenten Kurzschlüssen möglich, wodurch der Brand immer wieder aufs Neue entfacht werde. Patrick Niebeling: „Bei Bränden von Elektrofahrzeugen verschiebt sich die Gefahr. War in der Vergangenheit auslaufender Kraftstoff eine Herausforderung, ist dies in Elektrofahrzeugen die Batterie.“ Und bei brennenden Batteriezellen gebe es nur ein Löschmittel der Wahl – Wasser. Anders als bei brennendem Treibstoff, dem die Einsatzkräfte meist durch Löschschaum den notwendigen Sauerstoff entziehen, sei Wasser das geeignete Löschmittel. „Es reicht nicht, die sichtbaren Flammen zu ersticken.“ Bei einem Feuer werde die Energie vor allem im Innern des Akkus freigesetzt, wo der Brand sozusagen im Dominoeffekt von Teilzelle zu Teilzelle überspringe. Um diesen zu löschen, helfe nur kühlen. Dazu benötige man meist mehr Wasser als gewöhnlich.

Der Gefahr, dass beim Einsatz von Wasser in elektrischen Anlagen Spannung auf die Einsatzkräfte überspringt, begegnet die Feuerwehr mit einem speziellen Wasserstrahl. Dieser besteht aus einzelnen Tröpfchen, sodass der Strom bei Einhaltung von Sicherheitsabständen nicht zurückfließen und auf die Einsatzkräfte überspringen kann.

An einem von der Maingau Energie Obertshausen bereitgestellten E-Auto wurden zudem die Gefahren besprochen. Patrick Niebeling hatte dazu vorab beim Obertshäuser Energieversorger eine Schulung absolviert. E-Fahrzeuge werden demnach mit bis zu 400 Volt Gleichspannung im Batteriekreis und bis zu 600 Volt oder sogar 1000 Volt Wechselspannung im Motorkreis betrieben. Die Hochvoltleitungen und Verbindungskomponenten werden in Hybrid- und Elektroautos gut sichtbar mit einer orangefarbenen Isolierung ummantelt, damit diese schnell zu erkennen sind. Zudem trennt in E-Fahrzeugen ein Sicherheitsmechanismus die Batterie bei einem Unfall vom Hochvoltnetz.
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