Vierte Deutsche Meisterschaft im Bubble Football in Heusenstamm Bumpen von hinten ist meistens verboten

Die vierte Deutsche Meisterschaft im Bubble Football ist unlängst in Heusenstamms Soccer-Center über die Bühne gegangen. Den Titel holte das Team „Bumpy Kongz“ aus Brandenburg, Foto: Holecek

Heusenstamm (pjh) – Die vierte Deutsche Meisterschaft im Bubble Football ist unlängst in Heusenstamms Soccer-Center über die Bühne gegangen. Lena Burggraf, Vorsitzende des Deutschen Bubble Football Bundes (DBFB), begrüßte Teams aus Hessen, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen.

Dieser Spaßsport ist immer noch weitgehend unbekannt in Deutschland. Macht aber nichts, weil das Wichtigste von Anfang an gesichert ist: das Vergnügen. Ob Sportmuffel oder begeisterter Fußballer, Bubble Football ist für jeden etwas, egal ob Mann oder Frau, Junior oder reifer. Seit zwei Jahren gibt es auch die „International Bubble Football Association“ (IBFA). Ihr gehören bisher Brasilien, Deutschland, England, Finnland, Georgien, Hong Kong, Indien, Iran, Israel, Italien, Japan, Macao, Marokko, Neuseeland, Holland, Österreich, Portugal, Singapur, Schweiz, Spanien, Südafrika und Tschechien an. Eine Weltmeisterschaft ist in Planung.

Die Voraussetzungen für die Teams in Heusenstamm sind übersichtlich: einheitliche Kleidung, Sportschuhe, kein Spieler darf schwerer als 120 Kilo und keiner jünger als 15 Jahre alt sein.

Die Schiedsrichter werden vom Hessischen Fußballverband gestellt.

Gespielt wird in einem sogenannten Bumperz. Bumpen steht für Umschubsen, Wegschieben, Umrennen. Gebumpt werden darf nur von vorne oder von der Seite, damit der angegriffene Spieler die Möglichkeit hat, sich darauf einzustellen und die nötige Körperspannung aufzubauen.

Von hinten ist Bumpen aus Gesundheitsgründen verboten. Ausnahme: Der Angegriffene dreht sich kurz vor dem Zusammenprall weg und muss mit einer Attacke rechnen. Gespielt werden zehn Minuten.

Das reicht locker, um am Ende fix und fertig zu sein. Mit dabei bei der Deutschen Meisterschaft ist das Team „Wildfische“, der zweifache Meister aus Offenbach. Ehrenmitglied „Elton“ gibt zu, dass das die anstrengendste Sportart sei, die er je ausgeübt habe. Obwohl er schon viele versucht hat. Auch Patrick Heffels, noch ein Fernsehmann, startet einen Versuch. „Hat sich angefühlt wie ein Autounfall“ erzählt er nach seinem ersten Bump. „Dennoch ist die Verletzungsquote sehr niedrig und bislang gab es auch nur leichte Verletzungen an Füßen oder Beinen, da der Rest des Körpers sehr gut geschützt ist“, bestätigt Dr. Patrik Jungen von Polaris Media.

Jungen hat den DBFB 2012 als Projekt für seine Auszubildenden gegründet.

„Dann wurde das zum Selbstläufer und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Anfangs noch als Firmenevent oder für Junggesellenabschiede gedacht, entwickelte sich der in Norwegen erfundene Bubble Football auch in Deutschland bald zu einer eigenständigen Sportart. Die Bumperz-Blasen kommen aus Dänemark, kosten zwischen 500 und 600 Euro. „Wir hatten auch schon günstigere aus China. Aber da schauten oben die Köpfe raus“, lacht Lena Burggraf.

Nach dem Anpfiff wird es ernst. Es spielt die Profiliga A – „Die Wildfische“ Hessen, „Blasenballsport“ Brandenburg, „Ajaxdauerstramm“ Hessen, „Arminia Bierlefehlt“ Baden Würtemberg, „Power Rangers“ Hessen – und die Profiliga B: „Bumpy Kongz“ Brandenburg, „BF Florawache 09 Crefeld“ Nordrhein-Westfalen, „FC Büdesheim“ Hessen, „Wrong Target“ Hessen und „Kugelblitze“ Hessen.

Im K.o.-System geht es Richtung Halbbfinale.

In das schaffen es der „Blasenballsport“ und „Wrong Target“ sowie die „Bumpy Kongz“ und die „Wildfische“, die mit 8:1 den Dritten machen.

Das große Finale um den Titel entscheiden die „Bumpy Kongz“ mit nur einem Tor gegen das Team „Blasenballsport“ für sich. Somit sind die Brandenburger unter großem Jubel „Deutscher Meister“.