Ökumenische Nacht der Kirchen zu Reformation und Allerheiligen an vier verschiedenen Orten Denkanstöße und Meditationen

in der evangelischen Gustav-Adolf-Kirche an der Frankfurter Straße referierte Pfarrer Sven Sabary zusammen mit Karin Wachendorf und Professor Elmar Götz über Aspekte der Nacht. Foto: m

Heusenstamm (m) – Sanftes Licht und leise Töne erfüllten unlängst am Samstagabend fast alle Gotteshäuser in der Stadt. Die Gemeinden hatten unter dem Leitwort „Kommt und seht!“ aus dem Johannes-Evangelium zur ökumenischen „Nacht der Kirchen“ eingeladen. Jeweils bis zu 50 Besucher ließen sich in den insgesamt vier Kirchen von Denkanstößen, Meditationen und Erläuterungen engagierter Christen inspirieren. Einige beteiligten sich an allen Stationen.

Die erste lag in Rembrücken. In der Kirche Mariä Opferung begrüßte Diakon Oliver Schäfer die Teilnehmer. Professor Elmar Götz und Annegret Kemper vom Ökumene-Kreis stellten den Sonnengesang des Franz von Assisi vor, der sein Leben den Armen sowie Gottes Schöpfung in Fauna und Flora widmete. Die Texte begleiteten Bilder von Plastiken des Bildhauer-Vereins Bischofsheim in der Rhön.

Franziskus habe „seinen Ideen ein Profil gegeben“, er habe sein Leben radikal geändert und in den Dienst Gottes gestellt, hieß es. So verfasste er Gedanken zu „Schwester Sonne und Bruder Mond“, „Bruder Wind“, „Schwester Wasser“, „Bruder Feuer“ und „Mutter Erde“. Zum allgegenwärtigen „Bruder Tod“ rief der Heilige auf, „alles was atmet, lobe den Herrn“.

In der Freien evangelischen Gemeinde (FeG) am Weiskircher Weg sah der Ökumene-Beauftragte Burkhard Helm die Christen „in der Stille angekommen, Gott zu begegnen“. Daniela Mensendiek spielte am Klavier, sang auch dazu. Helm lud ein, „loszulassen, was uns eingeflüstert wird, was schwierig zu bewältigen ist, kommen wir zur Ruhe, kommen wir zu Gott“.

Pastor Klaus Philipsen sprach dann über Jesu Berufung der zwölf Apostel im Lukas-Evangelium. Die „Missionare, Gesandten“ beteten auch, um von Gott wahrgenommen zu werden. Es war ihnen „Bedürfnis, keine Pflicht, sie erkannten, wie wichtig und schön die Gemeinschaft mit Gott ist“. Der Pastor empfahl, „suchen sie nach Gott, fragen sie seinen Sohn, man kann mit ihm sprechen“.

In St. Cäcilia erinnerte Herbert Margraf an Gräfin Maria Theresia von Schönborn, die den Bau der Barockkirche in Auftrag gegeben hatte. Maler Christian Thomas Scheffler setzte die „Verheißung von Tod und Leben“ um, schuf die Deckengemälde vom toten Jesus mit Maria und Magda, von den Jüngern am Grab von Lazarus, zeigte das „Wunder der Auferweckung; Jesus hat Macht über Leben und Tod“.

Die Hand eines Engels weise den Blick des Evangelisten Johannes nach oben. Doch, „Johannes kann Gott in seiner Größe nicht wahrnehmen, er ist nicht durch menschlichen Geist erfassbar, abstrakt“. Christen unterlägen der Versuchung, Gott darzustellen. So malte Scheffler ihn als eine Art Kaiser auf dem Thron.

In der evangelischen Gustav-Adolf-Kirche an der Frankfurter Straße präsentierten Pfarrer Sven Sabary, Karin Wachendorf und Professor Elmar Götz „Aspekte der Nacht“ in Form von Liedern, Gedichten von Goethe und Rilke sowie einer Andacht. „Und wir erinnern uns heute an Martin Luther“, begann der Seelsorger: „Der Reformationstag ist für mich vor allem mit Freiheit verbunden, Freiheit zu einem persönlichen Glauben an Jesus Christus, Einheit in versöhnter Verschiedenheit“.

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