Angela Campina Jimenez feierte den runden Geburtstag im Horst-Schmidt-Haus der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in der Herderstraß 85 , wo sie seit Oktober 2016 lebt.
Das Licht der Welt erblickte die Spanierin in Cullar Baza, einem kleinen Ort in der Provinz Granada in Andalusien. Dort wuchs sie zunächst mit sechs Brüdern und Schwestern auf einem Bauernhof auf und arbeitete schon als Kind in der Landwirtschaft mit.
Nachdem ihr Vater gestorben war und ihre Mutter erneut geheiratet hatte, erhielt Angelita drei weitere Geschwister.
1943 heiratete sie, ihr Ehemann Indalecio war Pharmavertreter und stammte aus Granada. Er starb jedoch bereits 1962.
Die Witwe unterschrieb als eine der ersten Gastarbeiterinnen aus Spanien in Deutschland einen Anwerbevertrag. Sie kam zunächst nach Groß-Gerau. Dort arbeitete sie in der Verarbeitung von Obst, stellte in einer großen Fabrik Marmelade her. Zwei Jahre später wechselte sie nach Hausen, wo viele Landsleute in der Metallverarbeitung der Firma Ymos tätig waren, darunter gute Freunde aus ihrer Heimat. Dann war sie noch gegenüber bei Ceru in der Fertigung von Heizspiralen für Kaffeekocher beschäftigt.
In Hausen hatte sie zunächst ein Zimmer im alten Ort. Als sie eine Wohnung in der „Residencia“ erhielt, in einem der damaligen Ymos-Blocks, holte sie ihre drei Kinder nach. Bald zog sie mit der Familie der Tochter an den Waldpark, um die Enkelkinder zu betreuen. Sowohl der Schwiegersohn als auch die Tochter starben, darum lebte die Jubilarin ab 2012 bei ihrem jüngeren Sohn in Kahl. Nach einer Krankheit kam auch dieser in die Heusenstammer Senioreneinrichtung.
Angela Campina Jimenez ist das älteste Mitglied des größten spanischen Kulturvereins im Land, dem Elternverein in Obertshausen. Bis vor kurzem strickte und häkelte sie noch eifrig. Sie verfolgt gerne Fernsehsendungen in ihrer Muttersprache und erhält täglich Besuch von ihrer Enkelin Lidia. Mit der Leitung des Horst-Schmidt-Hauses bereitete sie ihrer Oma einen großen und liebevollen Empfang im Foyer.
Zu den Gratulanten zählten neben den Söhnen fünf Enkel und sieben Urenkel, zahlreiche Mitbewohner und das Personal des Hauses. Bürgermeister Halil Öztas gratulierte mit Blumen und Urkunden des Hessischen Ministerpräsidenten, des Landrats und des Magistrats.