Cassidy Riegert aus Heusenstamm gewinnt Kreisentscheid im Vorlesen Mit Fabel „Gryphony“ den ersten Platz geholt

Seit Jahren hat mal wieder eine Schülerin aus der Schlossstadt den Vorlesewettbewerb der Stiftung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels auf Kreisebene gewonnen. Cassidy Riegert vom Adolf-Reichwein-Gymnasium (3. von rechts) machte nach Meinung der sechsköpfigen Jury ihre Sache am Besten. Foto: m

Heusenstamm (m) – Seit vielen Jahren hat mal wieder eine Schülerin aus der Schlossstadt den Vorlesewettbewerb der Stiftung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels auf Kreisebene gewonnen. Cassidy Riegert vom Adolf-Reichwein-Gymnasium (ARG) machte nach Meinung der sechsköpfigen Jury ihre Sache beim Wettbewerb des Ost-Kreises am Besten.

Die Geschichte beginnt mit einem seltsam geformten Stein, den die zwölfjährige Melody in einem Steinkreis findet. Er entpuppt sich als Ei eines Greifen, eines Fabelwesens, das halb Löwe, halb Adler ist. Melody tauft es Agravaine. Es kann in Gedanken mit dem Mädchen sprechen.

Mit der mystischen Fabel „Gryphony“ von Michael Peinhofer siegte Cassidy Riegertt aus der 6c des ARG unter einem Dutzend Leseratten aus Schulen der Region Kreis Offenbach Ost.

So viele Kandidaten – aus Rodgau, Mühlheim, Seligenstadt, Hainburg und Heusenstamm – wie schon lange nicht mehr trafen sich im Mozartsaal des Hauses der Musik. Diesmal entsandten auch Förderstufen Klassensieger, informierte Katja Richter. Die Leiterin der Stadtbücherei Heusenstamm organisiert den Entscheid seit vielen Jahren und sitzt auch in der Jury. Mit ihr vergaben ihre Kollegin Anita Ruppert, Leser Dietmar Ruppert, Buchhändlerin Melanie Kratz und die Lehrerin im Ruhestand Lieselotte Steinweg Punkte.

Sie bewerteten in der 60. Runde des ältesten und größten Schülerwettbewerbs im Land Lesetechnik und -verständnis, die Interpretation und die Textauswahl. Mit letzterem amüsierten die Schulsieger ihr Publikum aus Konkurrenten, Eltern und Lehrkräften oder verbreiteten Spannung. Bibliothekarin Richter fiel die große Zahl Jungen unter den Startern auf – oft scheint das Schmökern allein ein Steckenpferd der Mädchen zu sein.

Auf Cassidy trifft das in jedem Fall zu. Selbstsicher schaute sie ihre Zuhörer an, als sie den Inhalt und den ausgewählten Abschnitt des ausgewählten Buchs in klaren Worten vorstellte. In ihrem Vortrag versprühte die Zwölfjährige Begeisterung für das Gelesene, benutzte unterschiedliche Tonlagen für die Figuren, ohne dabei theatralisch zu wirken. Besonders beeindruckt waren die Juroren von der sicheren Art und dem Verständnis, mit dem die Gymnasiastin den Fremdtext präsentierte.

Das hat einen außergewöhnlichen Grund. Cassidy verschlingt nämlich nicht nur regalweise Bücher, sie liest nicht nur jeden Abend, sie schreibt auch.

Nach einer Kurzgeschichte, die sie schon in der Grundschule verfasst hat, soll’s diesmal ein dicker Band werden, verriet die Siegerin.

Es geht um Kate, die durch ein Portal in eine andere Welt gelangt. Dort wird sie von einem Wesen bedroht, das sich als ihre beste Freundin entpuppt.

„Ich schildere die Geschehnisse jetzt sehr genau“, beschreibt die Zwölfjährige ihre Arbeit. Sie liebt es, sich in andere Rollen hineinzuversetzen, bewundert etwa den Charakter der Wölfe in ihrem Band: „Sie sind majestätisch, geheimnisvoll und es gefällt mir, wie sie den Mond anheulen.“

Die Gewinnerin möchte einmal Innenarchitektin werden, aber weiterhin nebenbei Bücher schreiben. Aber noch ist sie Schülerin, und am meisten schätzt sie die Fächer Kunst, Sport und Deutsch.

Im April wird Cassidy Riegert den Ost-Kreis beim Bezirksentscheid in Darmstadt vertreten.