11. Fest der Kinderrechte steigt am kommenden Sonntag rund um den Bannturm „Für uns steht viel auf dem Spiel“

Auch beim elften Fest der Kinderrechte in Heusenstamm, das am kommenden Sonntag, 1. September, von 14 bis 17 Uhr rund um den Bannturm stattfindet, werden traditionell etwa 300 Luftballons mit Kinderrechte-Postkarten in die Luft gelassen. Foto: Archiv m

Heusenstamm (red) – „Seit vielen Jahren bearbeiten viele Kinder und Jugendliche der verschiedenen kommunalen, freien und konfessionellen Kinder- und Jugendeinrichtungen in Heusenstamm im Herbst erfolgreich und altersgerecht das Thema Kinderrechte (unterschiedliche Rechte aus der UN-Kinderrechtskonvention)“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung Heusenstamm. „Leider musste das Kinderrechte-Fest 2018 wegen eines heftigen Sturms kurzfristig abgesagt werden. Der Wunsch war zwar groß, das Fest nachzuholen, aber leider ließ sich das im vergangenen Jahr nicht mehr realisieren“.

Das elfte Fest der Kinderrechte finde nun am kommenden Sonntag, 1. September, in der Zeit von 14 bis 17 Uhr rund um den Bannturm, Im Herrngarten 3, in Heusenstamm statt.

Das Motto aus dem vergangenen Jahr „Für uns steht viel auf dem Spiel“, das die Aufnahme der Kinderrechte in die Hessische Verfassung als zentrales Thema hatte, werde für das diesjährige Fest einfach adaptiert.

Schließlich könne in diesem Jahr gefeiert werden, dass Hessen als eines der letzten Bundesländer inzwischen die Kinderrechte in die Landesverfassung aufgenommen und rechtlich verankert habe.

Den Angaben zufolge haben sich insgesamt 19 Einrichtungen und Vereine in Heusenstamm zusammengeschlossen, um das Fest zu planen und durchzuführen.

Eröffnet wird das Fest gegen 14 Uhr durch Bürgermeister Halil Öztas. Im Anschluss spielen die „Coolen Kids“ auf, eine Kinder-Band, die sich die Kinderrechte musikalisch auf die Fahnen geschrieben hat. Gegen 15.15 Uhr werden traditionell etwa 300 Luftballons mit Kinderrechte-Postkarten in die Luft gelassen; die Kinder und Jugendlichen freuen sich jetzt schon auf zahlreiche Rücksendungen.

Da die Bühne an diesem Tag bis 17 Uhr benutzt werden kann, können sich gerne weitere Kinder oder Kindergruppen mit einem kleinen Auftritt präsentieren. Eine Anmeldung hierfür ist obligatorisch. Wer also Interesse hat, sollte sich zur besseren Organisation direkt mit Bianka Peters unter der Rufnummer Z  06104 607-1126 oder per E-Mail an bianka.peters[at]heusenstamm[dot]de, in Kontakt setzen

Auch in diesem Jahr bieten die Kinder- und Jugendeinrichtungen wieder zahlreiche Aktionen zu den verschiedenen Kinderrechten an. Ein kleiner Auszug aus dem Programm

Erstmalig nehmen die Mitarbeiterinnen der Stabsstelle Integration aus dem Rathaus teil, die derzeit das städtische Integrationskonzept erstellen. Die Kinder können ihre Wünsche direkt bei der Integrationsbeauftragten Bärbel Freyer äußern und anschließend noch am Glücksrad drehen. Die Schülerhilfe Heusenstamm bietet ein Wissensquiz und selbst gemachtes Popcorn an. Das Kinderrechte-Memory des Horts Kinderburg sorgt nicht nur für Spaß, sondern soll Kinder für die Kinderrechte sensibilisieren. Mit den Mitgliedern des Jugendforums (Projekt „Demokratie leben!“) können die Teilnehmer T-Shirts gestalten.

Für Unerschrockene gibt es Speed-Torschießen (TSV Heusenstamm - Fußball) und eine Wasser-Spritzwand (Jugendfeuerwehr Rembrücken).

Die Schule am Goldberg gestaltet einen Parcours, die CTI Europe GmbH, die auch die Luftballons für die Postkarten-Aktion zur Verfügung stellt, bietet die Erstellung von Sandbildern an, und das Team des Jugendzentrums hat sich das Recht auf Freiraum vorgenommen. Ferner lädt ein „Menschen-Kicker“ (Förderprogramm „Demokratie leben!“) zum gemeinsamen Spiel ein. Und damit die kleine und großen Besucher auch ihr Recht auf Meinungsfreiheit wahrnehmen können, steht ein Riesen-Stift zur Verfügung, mit dem Kinder und Jugendliche ihre Wünsche, Ideen und Anregungen für Heusenstamm äußern können. Diese werden im Anschluss ausgewertet und in die entsprechenden Gremien weitergeleitet.

Für das leibliche Wohl sorgt erneut die Frauengruppe Lotus, die verschiedenste Köstlichkeiten bereithält. Für Kaffee, Kuchen und Getränke ist ebenfalls gesorgt. Die Organisatoren haben sich darauf verständigt, dass die Einnahmen aus den Verkäufen an die gemeinnützigen Vereine AKIK Frankfurt//Rhein-Main e. V. (Aktionskomitee Kind im Krankenhaus) und Makista e. V. Frankfurt gespendet werden.

Ansprechpartner sind Bianka Peters, Pädagogische Leiterin des Fachdienstes Soziales, Z 06104 607-1126, E-Mail an bianka.peters[at]heusenstamm[dot]de sowie Jahn Scheel von der städtischen Kinder- und Jugendförderung, Z  06104 668773, E-Mail an jahn.scheel[at]heusenstamm[dot]de.

Hintergrund:

Das Übereinkommen über die Rechte des Kindes, kurz Kinderrechtskonvention, wurde am 20. November 1989 von der UN-Generalversammlung angenommen und trat am 20. September 1990 in Kraft. Beim Weltkindergipfel im selben Jahr verpflichteten sich die Regierungsvertreter aus der ganzen Welt zur Anerkennung der Konvention. Sie hat die größte Akzeptanz aller UN-Konventionen und legt wichtige Standards zum Schutz der Kinder weltweit fest. Die elementaren Grundrechte beinhalten das Überleben und die Entwicklung, das Nicht-Diskriminieren, die Wahrung der Interessen der Kinder sowie deren Beteiligung. Als Kinder gelten für Deutschland alle Menschen, die das 18. Lebensjahr noch nicht abgeschlossen haben.

1992 wurden die Kinderrechte in Deutschland ratifiziert, so dass es dieses Jahr das Jubiläum „20 Jahre Kinderrechte in Deutschland“ zu feiern gilt.

Aber es gibt auch Kritik an der Umsetzung der Kinderrechte in unserem Land: Bisher wurden die Kinderrechte zum Beispiel immer noch nicht im Grundgesetz aufgenommen. Änderungen in Asyl-, Aufenthalts- und Sozialrecht wären notwendig, damit Flüchtlingskinder in Deutschland endlich gleiche Rechte erhalten. Und die Kinderrechte sind leider immer noch eher unbekannt.

Daher will Heusenstamm auch in diesem Jahr wieder Kinder, Eltern, Politiker und andere interessierte Erwachsene auf die UN-Kinderrechtskonvention aufmerksam machen.