Adalbert-Stifter-Schule feiert Sommerfest Gartenpflege als Teil des Sachkunde-Unterrichts

Pünktlich zum Beginn des Sommerfestes im Schulgarten der Adalbert-Stifter-Schule riss der Himmel auf und die Sonne kam zum Vorschein. Foto: Julia Jäger

Heusenstamm (pju) – Am Morgen herrscht noch beinahe herbstliche Stimmung in der Schlossstadt, doch pünktlich zum Beginn des Sommerfestes im Schulgarten der Adalbert-Stifter-Schule reißt der Himmel auf und die Sonne kommt zum Vorschein.

Seit nunmehr sieben Jahren bewirtschaftet die Adalbert-Stifter-Schule ihren eigenen Schulgarten auf dem Gelände des Obst- und Gartenbauvereins in Heusenstamm. Die Pflege des Gartens ist Teil des Sachunterrichts, erklärt Schulleiterin Christiane Knickel. Vom Pflanzen bis zur Ernte können die Schüler und Schülerinnen der ersten bis vierten Klasse hier einen Prozess begleiten und verstehen, „dass Obst und Gemüse nicht im Lebensmittelmarkt wachsen“, erläutert sie weiter.

Doch die Grundschüler schaffen es nicht, dass Gartenprojekt vollkommen eigenständig zu stemmen. Immer wieder ist die Hilfe engagierter Eltern gefragt. Sowohl bei Festen und Veranstaltungen, als auch bei der alltäglichen Gartenarbeit. Im Frühjahr muss der Garten bepflanzt und im Herbst winterfest gemacht werden. Außerdem wird immer wieder Hilfe bei der Ernte benötigt oder die Gießdienste während der Sommerferien müssen verteilt werden. Die Organisation übernimmt der Förderverein der Schule, der auch für die Finanzierung des Projekts verantwortlich ist. Auch hier ist die Unterstützung der Eltern gefragt. „Der Garten lebt von ihrem Engagement“, erklärt Maher Ahmad Vorstandsvorsitzender des Fördervereins.

Neben Obst-, Gemüse- und Kräuterbeeten, finden sich auch Beerensträucher und verschiedene Bäume im Schulgarten. Inzwischen wachsen neben den Apfelbäumen auch Quitten- und Feigenbäumchen, die Familien mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen der Schule gespendet haben. „Es gibt also nicht nur heimische Sorten, die aus der Region bekannt sind, sondern inzwischen ist in unserem Garten eine bunte, kulturelle Vielfalt entstanden“, freut sich Christiane Knickel.

Beim diesjährigen Sommerfest, das bewusst nach den Sommerferien stattfindet, um auch die Eltern der neuen Erstklässler in das Gartenprojekt einzubinden, wird nicht nur gegrillt, gespielt, getanzt und gemütlich geplaudert, sondern auch im Garten gearbeitet. Ein neuer Barfußpfad ist im Laufe des Tages entstanden, die Beete wurden nach den Sommerferien vom Unkraut befreit und der Boden mit Gründünger für das nächste Jahr vorbereitet. Auch frisches Obst und Gemüse wurde geerntet, das auf dem Sommerfest gleich zum Verkauf angeboten wurde. Neben Tomaten, Zucchini und Kürbissen, gab es auch selbst gemachtes Johannisbeergelee, Holunderblütensirup und kleine Lavendelsäckchen, die die Schüler mit Lavendel aus dem Garten befüllt haben. Emma und Thea laufen durch die Menge und verkaufen stolz ihre eigenen Produkte. Auch wenn die 10-jährige Thea inzwischen schon das Gymnasium besucht, kommt sie noch gerne in ihren alten Schulgarten und packt mit an. Ihre Freundin Emma ist acht Jahre alt und geht in die dritte Klasse der Adalbert-Stifter-Schule. Sie freut sich jede Woche, wenn sie mit ihrer Klasse in den Garten geht und die Blumen gießen darf oder die Kartoffeln ernten kann, die sie selbst gepflanzt hat. Das Obst und Gemüse, das die Klassen ernten, verkaufen die Kinder dann wöchentlich an einem Stand in der Schule. „Und plötzlich essen die Schüler dann voller Begeisterung ein Tomatenbrot zum Frühstück. Mit ihren eigenen Tomaten“, erzählt Schulleiterin Christiane Knickel voller Stolz.