Delegation aus Heusenstamm bei Treffen der Partnerstädte in St. Savin „Eine großartige Gastfreundschaft“

Den neuen Spielplatz auf dem Square Heusenstamm in St. Savin haben die Offiziellen gleich mal getestet (von links): Bürgermeister Steffen Ball, Harry Hendrickx, ehemaliger Bürgermeister der belgischen Stadt Malle, Michel Porte, Verwaltungschef der Gemeinde Saint-Germain, und Hugues Maillet, der neue Bürgermeister von St. Savin.

Heusenstamm – Bürgermeister Steffen Ball ist begeistert. Er schwärmt von tollen Menschen und einer großartigen Gastfreundschaft in Heusenstamms französischer Partnerstadt St. Savin.

Zum ersten Mal hat er unlängst an einem Wochenende mit einer Delegation des Freundeskreises Partnerstädte die kleine Stadt an der Gartempe besucht. Anlass war ein Treffen der Partnerstädte in St. Savin.

Gefeiert wurden 60 Jahre Partnerschaft St. Savins mit der belgischen Stadt Malle, mit der auch Heusenstamm verschwistert ist, und 40 Jahre Partnerschaft mit dem englischen Hartley Wintney. Die enge Freundschaft Heusenstamms mit der französischen Stadt wird seit mehr als 50 Jahren gepflegt.

Seit einer Gebietsreform in Frankreich zählt St. Savin gemeinsam mit acht weiteren Gemeinden zum Kanton St. Savinois.

Entsprechend hat Steffen Ball während seines Aufenthalts nicht nur den neuen Bürgermeister von St. Savin, Hugues Maillet, kennengelernt, sondern auch die acht weiteren Amtskollegen. „Sie alle haben ein großes Interesse an der Partnerschaft mit uns“, berichtet er.

So wurden während der Feierlichkeiten Gedenktafeln an die Jumelage – wie die Städtepartnerschaften in Frankreich heißen – mit Belgien, England und Deutschland in fast allen neun Gemeinden des Kantons angebracht.

Steffen Ball durfte zudem einen neuen Spielplatz auf dem Square Heusenstamm, einem Platz in St. Savin, offiziell eröffnen.

Am wichtigsten aber waren dem Bürgermeister die Begegnungen mit den Vertretern der Gemeinden und den anderen Menschen in der kleinen Stadt mit einer beeindruckenden romanischen Abteikirche, die schon 1983 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. „Wir sollten diese Kontakte aber nicht nur für die Begegnungen nutzen“, betont Steffen Ball.

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Es gebe so viele Themen, bei denen man durchaus von gegenseitigen Erfahrungen profitieren könne, fügt er an und nennt als Beispiel den Klimaschutz.

Aber auch den Schüleraustausch mit St. Savin möchte er wieder intensivieren. Denkbar wären zudem beispielsweise Hospitationen von Erzieherinnen und Erziehern im Austausch mit den Partnerstädten, um Kinderbetreuung in den anderen Ländern kennenzulernen. Schließlich könnte er sich vorstellen, ein Sommercamp vor allem für jüngere Menschen etwa in St. Savin zu veranstalten. „Es gibt viele Ideen, die ich in der nächsten Zeit mit den Beteiligten besprechen möchte“, verspricht der Heusenstammer Verwaltungschef.

Begeistert ist Steffen Ball auch vom Engagement des Vereins Freundeskreis Partnerstädte mit Harald Monse als Vorsitzendem und des Komitees Jumelage St. Savinois mit dem Vorsitzenden Roberto Macchiarelli. Es sei schön zu sehen, wie diese Kontakte nun schon seit vielen Jahren gehalten und gepflegt werden, betont er.

Man sei von allen Seiten nun großer Hoffnung, dass man sich zum Nikolausmarkt im Dezember wieder treffen könne, sagt Steffen Ball. Bislang haben die Partnerstädte eigene Stände bei diesem Ereignis, an denen sie Erzeugnisse aus ihren Regionen anbieten. Legendär ist dabei das Trappistenbier aus Malle, aber auch belgische Schokolade und französisches Nussöl sind beliebt.

Offen ist derzeit, wann die wegen der Pandemie ausgefallene Rückverschwisterung mit St. Savin nachgeholt werden kann. Vielleicht könne man im Jahr 2025 ein großes Fest mit allen Partnerstädten in Heusenstamm veranstalten, mit dem man dem europäischen Gedanken Raum geben könne, meint Steffen Ball.

Von Claudia Bechthold