Kultursommer endet erneut mit Operngala Großartige Künstler gestalten außergewöhnliches Konzert

Rund 700 Besucher genossen in diesem Jahr im Schlossinnenhof die Opernnacht, mit der der Heusenstammer Kultursommer endete. Foto: m

Heusenstamm (m) – Die Welt ist zu Hause in Heusenstamm! Großartige Künstler von prominenten Adressen der klassischen Musik trafen sich zum Finale des Kultursommers zu einem außergewöhnlichen Konzert im Schlosshof.

Das ganz besondere Flair des festlichen Abends in lauer Sommernacht bringen die mit, die vor den Schönbornschen Mauern zu Hause sind.

Professor Hans-Friedrich Härle, neben Alt-Bürgermeister . Peter Jakoby Spiritus Rector des Konzerts, ließ es sich auch diesmal nicht nehmen, das Programm in seiner langjährigen Heimatstadt zu gestalten und namhafte Mitwirkende zu gewinnen. Zu ihnen zählt Mezzosopranistin Lisa Wedekind, die ab der neuen Spielzeit in Pforzheim zu bewundern sein wird, und die 15-jährige Laura Ochmann.

Härle holte das Ausnahmetalent an den Saiten bereits vor acht Jahren, also als Siebenjährige auf die Bühne.

Heuer begeisterte sie rund 700 Besucher mit dem anspruchsvollen ersten Satz aus dem Violinkonzert D-dur opus 35 von Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Die Schülerin interpretierte selbst die heikelsten Passagen präzise und sehr gefühlvoll – was nicht nur ihre Familie, sondern auch ihre Geigen-Lehrer aus der Musikschule mit Stolz erfüllt: Angelika Kottmann und Boris Kottmann saßen ebenfalls im Publikum. Neben Landtagsabgeordnetem, Landrat, Erstem Stadtrat und Parlamentschef begrüßte Moderatorin Claudia Grundmann auch die Vertreter der Sparkasse Langen-Seligenstadt und ihrer Stiftung, die wesentlich zum Erhalt der glanzvollen Tradition beitragen.

Die fachkundige Schweizerin war als Sopranistin in Mainz und Wiesbaden tätig und vermittelte ihren Zuhörern zunächst die Oper Carmen von Georges Bizet. Das Werk zähle zu den beliebtesten seiner Art in der Welt, was die Zeugen der Uraufführung 1875 in Paris allerdings noch nicht so sahen. Sie waren Heitere, Beschwingtes gewöhnt. Bizet, ein „musikalisches Wunderkind mit Herz fürs Theater“, so Grundmann, konnte den Siegeszug der Neuauflage von Carmen in Wien nicht mehr erleben, er starb im Alter von nur 37 Jahren.

Die Sopranistinnen Jessy Joy Spronk und Anne Sorbara, Anna Goma Curtiella, Hannah York und Lisa Wedekind im Mezzosopran, die Tenöre Dong Seok Im und Zachary Winkler, die Bariton-Stimmen John Kampf und William Wilson trugen Stücke aus Bizets Meisterwerk vor. Die Akteure harmonierten gut miteinander, verkörperten ihre Rollen angeregt mit Mimik und Gesten, geführt von den Rhein-Main-Philharmonikern und Dirigent Härle.

Auf der Reise „von Sevilla bis Wien“ durfte Johann Strauß (Sohn) mit seiner „Fledermaus“ nicht fehlen. „Ich lade gern mir Gäste ein“, sang die Heusenstammerin stimmungsvoll. Es folgten Werke von Franz Lehar, „Dein ist mein ganzes Herz“ aus dem „Land des Lächelns“, „Meine Lippen, sie küssen so heiß“ aus „Giuditta“ und „Lippen schweigen“ aus der „lustigen Witwe“, beides mitreißend vorgetragen von der Niederländerin Spronk, begleitet vom festen Tenor Im.

Der zweite Akt aus Straußens „Brüderlein und Schwesterlein“ war noch nicht das Finale im Schloss. Härle wäre nicht Härle, hätte er nicht eine Überraschung im Gepäck. Diesmal war’s der Tenor Massimo Sirigu mit der Arie des Cavaradossi aus der Oper Tosca. Damit gab der Professor und Ehemann der langjährigen Heusenstammer Pfarrerin Karin Härle schon mal einen Vorgeschmack auf die Opernnacht 2019.

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