Banner wirbt für Rembrückens Jubiläumsfeier im kommenden Jahr Heimatkunde am Ortseingang

Dr. Hartmut von Kienle (rechts) vom Bürgerforum und Heusenstamms Bürgermeister Halil Öztas enthüllten das erste Banner, das auf das Jubiläum „750 Jahre Rembrücken“ hinweist. Foto: m

Heusenstamm (m) - Ein Rinderschädel über einen Brückenbogen? - Rodgauer, die morgens Rembrücken durchqueren, bekommen seit der vergangenen Woche eine Lektion Heimatkunde. Und die Einladung zu den Festlichkeiten anlässlich des Geburtstags 750 Jahre Rembrücken. Beides vermittelt ein Transparent, das am Mittwoch vergangener Woche am Ortseingang enthüllt wurde. Bürgermeister Halil Öztas und Dr. Hartmut von Kienle vom Bürgerforum Rembrücken übernahmen diese Aufgabe in einem morgendlichen Festakt am Parkplatz vor der Sportanlage des Turnvereins.

Der Rathauschef kündigte „interessante Pläne“ an, die aber noch nicht bekannt gegeben werden. Das Plakat weist aber bereits auf einen Festgottesdienst am 6. Mai hin und auf die Festtage im Rahmen des Kultursommers ab dem 15. Juni auf dem Dorfplatz.

Auf dem Banner zeigt Designerin Tatjana Adelt typische Gebäude des Stadtteils, die Pfarrkirche Mariä Opferung von 1926, die alte Schule, den Brunnen davor, eine Scheune aber auch einige typische Häuser an der Hauptstraße und in der Hubertussiedlung. Und die bislang weitgehend unbekannte Kombination aus einem Rinderhorn und der Brücke. Diese Logo sei in den 60er Jahren auf Wunsch der damals selbstständigen Gemeinde Rembrücken entstanden, die über ein eigenes Wappen verfügen wollte. „Mehrere Entwürfe wurden über den Landrat dem Regierungspräsidenten vorgelegt“, berichtete von Kienle. „Ein Entwurf des Kreisdenkmalpflegers Karl Nahrgang war als angemessen beurteilt worden, der Landrat erhielt den Auftrag, den Rembrücker Bürgermeister darüber zu informieren.“ Dieser ließ jedoch zwei Einladungen verstreichen, „so blieb Rembrücken ohne offiziell genehmigtes Ortswappen“, plauderte der Mann vom Bürgerforum aus der Historie.

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„Der Entwurf und somit das kleine Logo basieren auf dem alten Namen Rintbrucken“, fuhr der engagierte Kenner fort. Die Brücke sei für de Ort ein wichtiges Bauwerk gewesen, sie führte bei den Stegwiesen über den Bauerbach, der noch 1950 konstant Wasser führte. Über das Bauwerk verlief bereits zur Römerzeit eine Verbindung vom Main bei Stockstadt über Seligenstadt in Richtung Frankfurt. Die Gegend war damals wegen des Obertshausener Hengsters sumpfig und nur bei Frost passierbar.

Zu Kriegsende war der Segen, eine Brücke zu besitzen, eher ein Fluch, denn sie führte Heerscharen von Soldaten durch Rembrücken. Und in den Jahren 1834 bis ’36 trug die Gemeinde einen Streit mit Hainhausen aus, es ging um die Reparaturkosten für den Überweg. Rembrücken erhielt einen eigenen Bürgermeister und war ab 1837 selbstständig, verlor jedoch den Prozess und musste die Sanierung alleine tragen, rezitierte von Kienle.

Das Banner trägt auch das Heusenstammer Wappen. Das stehe dafür, erläuterte der Sprecher, „dass Rembrücken unter dem Dach der Schlossstadt geborgen ist“. Denn, „bei aller Eigenständigkeit bekennen wir uns eindeutig zu Heusenstamm zugehörig“. Das farbige Kunstwerk mit viel Grün und blauem Himmel soll bald auch an den anderen Ortseingängen hängen, hieß es.