Seit 50 Jahren stets am Puls der Zeit Heinz Schiedhering berichtet seit einem halben Jahrhundert

Schreiben für die Zeitung, den Flüchtlingen helfen oder für Hilfstransporte nach Eritrea Spenden einsammeln, wie auf diesem Archivfoto – das macht Heinz Schiedhering seit Jahrzehnten und immer gerne. Bei der Hilfe für Eritrea ist er seit 22 Jahren aktiv. Foto: agk

Heusenstamm (red) – Seine ersten Zeilen für die Sportseiten der Offenbach Post hat Heinz Schiedhering im Juni 1966 verfasst. Somit ist er in diesen Tagen seit 50 Jahren freier Mitarbeiter in der Sportredaktion der Offenbach Post und ebenfalls schon fünf Jahrzehnte für die StadtPost.

Für unsere Zeitung war er jahrelang im Impressum vermerkt: Sport: Heinz Schiedhering. „Außer Basketball, Boxen und Ringen gab es ja alle Sportarten in Heusenstamm. Alle gaben bei mir im Laufe des Sonntags und auch erst abends ihre Berichte ab, und ich habe alles auf einer Schreibmaschine auf Manuskriptpapier zusammengetippt“, erzählt er.

Seine Leidenschaft war der Fußball. „Fußball war immer mein Ding“, gibt der mittlerweile 83-Jährige zu, „ich habe selbst gespielt, darüber berichtet, war und bin Fan. Aber am meisten Spaß hat mir immer das Schreiben über die großen Heusenstammer Sportarten gemacht.“ Er meint damit die Kunstturner der TSV um Willi Jaschek in den 1960er und 1970er Jahren sowie die Tischtennisspieler des TTC um Georg Böhm, die in den 1980er Jahren immerhin sechs Spielzeiten in der Bundesliga mitwirkten.

Freude am Sportgeschehen

Dieser Sportart ist Schiedhering treu geblieben. Noch immer berichtet er über das regionale und lokale Tischtennis für die Offenbach Post und auch die StadtPost. „Es macht mir weiterhin Spaß und ich freue mich, dass ich in meinem hohen Alter noch immer am Sportgeschehen Teil haben darf. Das ist weder Stress noch ein Belastungsfaktor für mich“, versichert der seit 57 Jahren mit Rosel verheiratete Familienvater (drei Kinder und drei Enkel).

Im Jahr 1966 hatte Schiedhering, geboren in Wiesbaden und zugezogen aus dem Westerwald, bei den Alten Herren der TSV gespielt. Er gab die Berichte seiner Mannschaft telefonisch ab. Irgendwann schrieb er die Artikel selbst. Fußball, Leichtathletik, Turnen, Handball, Karate, Judo und Kegeln in Heusenstamm, Hockey in Rembrücken – Schiedhering war stets dabei; für die Offenbach-Post und die Stadtpost Heusenstamm. Für die StadtPost schrieb er außerdem jahrelang die Rubrik „So war es damals“. Jahrelang wälzte er die Bände aus dem Archiv der Offenbacher Zeitung und schrieb auf, was sich vor Jahrzehnten in der Schlossstadt alles so zugetragen hat.

Damals noch auf der Schreibmaschine getippt

Unvergessen bleibt für ihn der Bericht von einer internationalen Gala in Kanada. Er war mit den Heusenstammer Turnern mitgeflogen, verfasste seinen Bericht auf einer Schreibmaschine und verschickte ihn per Post. Da die streikte, erschien der Artikel mehr als zwei Wochen später. Heute unvorstellbar. Schiedhering mag die alten Zeiten zwar nicht missen, erfreut sich aber selbst im hohen Alter an den technischen Neuerungen. „Früher war das Verfassen der Berichte für die Zeitung auf der Schreibmaschine nervig und zeitaufwändiger, heute geht vieles per E-Mail – das ist perfekt.“

Wenn es die Gesundheit zulässt, kann sich der in der Heusenstammer Flüchtlingshilfe engagierte Schiedhering vorstellen, zumindest bis zum 85. Geburtstag weiterzumachen – als Berichterstatter für die Sportseiten und als engagierter Helfer in der Flüchtlingshilfe sowieso.