Diese Decken sind 1,50 mal 1,20 Meter groß und sorgen dafür, dass im Hochland in Eritrea niemand frieren muss. Gerade für Babys sind sie in den ersten Tagen ihres Lebens eine große Hilfe. Bis zu acht Frauen treffen sich jeden Dienstagnachmittag bei Melita Ammich und häkeln. Exakt 1730 Decken sind auf diese Weise entstanden. Jetzt war es Zeit, einfach mal Danke zu sagen. Schwester Angelika freute sich über so viel Engagement aus Lämmerspiel und konnte auch gleich das nächste Jubiläum mitfeiern.
Sigrid Haus aus Lämmerspiel ist nämlich die einzige Häkel-Frau, die für die Babys und Kleinkinder Mützen anfertigt. Und gerade zu Schwester Angelikas Besuch ist die 1000. Mütze fertig geworden. „Pro Tag schaffe ich zwei Mützen“, sagt sie und häkelt dabei weiter. Und auch Mitglieder der Bürger- und Seniorenhilfe aus Mühlheim unterstützen mit ihren Häkel- und Strickfähigkeiten die Lämmerspieler Damen.
„Hilfe für Eritrea“ ist sehr engagiert
Schwester Angelika ist begeistert. Die „Hilfe für Eritrea“ würde viel mehr als andere tun. Das wäre aber auch wichtig. Denn die Versorgung in Eritrea ist schwierig. Gerade in diesem Jahr sei die Ernte sehr schlecht, weil der Regen ausgeblieben ist. Das Leben sei auch weiterhin hart. Ein Arbeiter verdiene ein bis zwei Euro am Tag. Projektkoordinator Heinz Schiedhering ergänzt: „Ein Kilo Nudeln kostet aber drei Euro.“
Schwester Angelika besuchte auch gleich ihre Schwester, die derzeit in einem Flüchtlingsheim in Heusenstamm untergebracht ist. Zudem wollte sie sich auch auf den Weg nach Aachen machen, um dem Kindermissionswerk zu bedanken, die immer wieder großzügig medizinische Hilfe organisieren. Aber gerade für die Lämmerspieler Damen nahm sie sich bei Kaffee und Kuchen besonders viel Zeit.
„Sie machen uns Mut, immer weiter zu machen“, sagt die 56-jährige Angelika und fügt hinzu: „Es gibt Kraft, wenn man weiß, dass man nicht allein im Leiden ist.“ Am Ende lächelt sie Projektkoordinator Heinz Schiedhering an. In gebrochenem Englisch sagt sie: „Gott sendete uns einen Engel. Unser Engel ist Mister Heinz.“
Langjährige Hilfs-Historie
Die Heusenstammer Hilfe für Eritrea kann bereits auf eine langjährige Hilfs-Historie zurückblicken. Zehntausende Euro für Medizin sind in das ostafrikanische Land geflossen, zwei Krankenhäuser werden von der Hilfsorganisation unterstützt, jeweils sechs Ausbildungszentren für Frauen und sechs Kindergärten wurden mit Spenden gebaut. Dazu sind insgesamt 46 Schiffs-Container mit Hilfsgütern in den vergangenen 20 Jahren auf den Weg gebracht worden. Darunter waren unter anderem 607 Nähmaschinen, 5798 Pakete mit Bettwäsche und Handtüchern, mehr als 200 Rollstühle und 604 Pakete mit Plüschtieren.
In der jüngsten Containerladung waren unter anderem Medizin für 60.000 Euro, Krankenhausbetten, 20 Krücken und fünf Pakete Lämmerspieler Decken. Wer in Eritrea helfen möchte, spendet auf das Konto der „Hilfe für Eritrea“ der katholischen Pfarrgemeinde „Maria Himmelskron“ in Heusenstamm bei der Vereinigten Volksbank (VVB) Maingau unter Konto IBAN:DE 18 5056 1315 0106 0606 25; BIC:GENODE5 10BH.