Theatergruppe Liaison präsentiert noch einmal ihr neuestes Stück „Die spinnen die Heusenstämmer!“ Humorvoller Streifzug durch die Historie

Graf Anselm Franz von Schönborn besiegt die Türken im Einzelkampf und rettet damit Wien Foto: Wittekopf

Heusenstamm (bw) – Mit ihrem neuesten Stück „Die spinnen die Heusenstämmer!“ hat die Theatergruppe Liaison einen geschichtlichen Streifzug durch Heusenstamm theatergerecht aufgearbeitet und unlängst humorvoll im Pfarrheim Maria Himmelkron in der Marienstraße 16apräsentiert.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht der Graf Anselm Franz von Schönborn (Stephan Novosel), der mit seiner Frau Gräfin Maria Theresia von Schönborn (Annina Wöhle) die Geschicke der Schlossstadt leitet. Der katholische Glaube ist tief verankert und die Beziehung zum Bistum Mainz sind ausgezeichnet. Graf und Gräfin sorgen sehr für ihre Untertanen und sind sozial aktiv. So möchte die Gräfin eine soziale Stätte wie einen Kindergarten bauen. Ihr Mann der Graf ignoriert ihren Wunsch jedoch mit dem Hinweis auf den ständigen Geldmangel in der Stadtkasse. So geht alles seinen gewohnten Weg in Heusenstamm, bis plötzlich ein Inquisitor (Philipp Kukla) auftaucht, denn in Heusenstamm lebt die Hexe Odilie (Stephanie Karner), die das Vieh verhext. Als die Hexe bereits auf dem Scheiterhaufen steht und das Feuer lodert, schreitet der Graf ein und rettet sie vor dem Flammentod. Erbost verteufelt der Inquisitor den Grafen und will ihn mit einem Bann belegen. Doch plötzlich trifft eine dringende Nachricht von Lothar Franz von Schönborn (Achim Weiss), Erzbischof von Mainz ein. Das Kirchenoberhaupt weilt gerade in Wien am Hofe König Karl VI (Benjamin Weiß). Dort stehen die Türken vor den Toren der Reichsstadt. Deshalb richtet er sich an seinen Verwandten Anselm Franz von Schönborn und bittet um Truppen. Doch in Heusenstamm gibt es zu wenig waffenfähige Männer. Jetzt kommt die gerettete Hexe ins Spiel. Sie verfügt über die Gabe, einen Zaubertrank zu brauen, der jedem übermenschliche Kräfte verleiht. So machen sich die Hexe mit dem Zaubertrank und der Graf mit seinem Diener (Nicolas Weber) auf den Weg. Doch im Spessart werden sie von Räubern aufgegriffen und der Trank geht verloren. Als sie in Wien eintreffen, stehen sie mit leeren Händen vor dem König. Der ist sehr erbost und wirft sie in den Kerker. Natürlich können sie sich befreien und überzeugen den König letztlich mit Hilfe der Fürstin Esterházy (Lara Schumann) doch noch, dass Odilie den Trank brauen darf. Schnell werden die Zutaten besorgt. Doch eine wichtige Zutat, der Drachenröhrling, fehlt und der wächst nicht um diese Jahreszeit. So braut sie einen vermeintlichen Zaubertrank. Um die Türken endgültig aus Europa zu vertreiben, befiehlt der König, dass der Trank umgehend nach Belgrad gebracht wird. Dort kämpft der große Feldherr Prinz Eugen von Savoyen gegen das osmanische Reich. Obwohl der Trank wirkungslos ist, verteilt der Graf ihn an die Soldaten. Natürlich besiegen sie die osmanischen Belagerer und vertreiben sie endgültig aus Europa. Den krönenden Abschluss bildet das große Fest in Heusenstamm, mit einem Wildschwein am Spieß.

Wer beim Lesen der Handlung an die Geschichte „Asterix bei den Briten“ von René Goscinny und Albert Uderzo denkt, hat absolut recht. „Wir haben uns natürlich an die Geschichte gehalten“, sagt Stephan Novosel, der mit Rosita Weyers die Regie führte. „Wir haben eigentlich keine wirkliche Regie“, sagt Weyers, sondern jeder darf seine Rolle selbst ausfüllen. Bereits letzten Dezember hatten sie die Idee zu der Aufführung. Das Manuskript haben Stephan Novosel, Nicolas Weber, Benjamin Weiß, Annina Wöhle, Monika Schaper und Brian Mügendt geschrieben. Seit März haben die 20 Schauspieler einmal wöchentlich geprobt, manchmal auch am Wochenende. Den Zuschauern hat das Stück jedenfalls gefallen. Lob gibt es auch von Pfarrer Martin Weber. „Mir hat das Stück sehr gut gefallen“, sagt er und fügt hinzu „Lustig und kurzweilig ist es!“

Wer das Stück sehen möchte, hat am kommenden Samstag, 16. November, im Pfarrheim Matia Himmelskron noch einmal die Chance dazu. Beginn ist um 19.30 Uhr , der Eintritt ist frei

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