Roland Heidl weist Stadt auf mangelhafte Radverbindungen hin Infrastruktur ist ausbaufähig

Pfützen ausweichen müssen Radfahrer und Fußgänger nach Regen auf einem Weg entlang der Bieberaue zwischen der Friedrich-Ebert-Straße und der Paulstraße.

Heusenstamm – Roland Heidl hat es wieder getan. Nachdem der Heusenstammer schon im vergangenen Jahr zwei Dokumentationen für ein „fahrradfreundliches Heusenstamm“ erstellt und an die Stadt übergeben hat (wir berichteten), händigte er nun eine dritte Version an Bürgermeister Steffen Ball aus. Für Heidl steht fest: Obwohl die Stadt manches verbessert hat – viele Probleme bleiben ungelöst.

„Bisher hat sich zu wenig getan, es gibt noch viel, was verbessert werden muss“, sagt der leidenschaftliche Fahrradfahrer. Neben zu hohen Bordsteinen oder Kanten an Waldwegen und Straßen weist Heidl in der Dokumentation – die er als Ergänzung zu den beiden ersten verstanden wissen will – diesmal unter anderem auf große Schlaglöcher in der Schillerstraße oder dem Radstreifen auf der Philipp-Reis-Straße hin, dokumentiert „eine Seenlandschaft“ auf einem Weg zwischen der Friedrich-Ebert-Straße und Paulstraße oder nicht mehr zeitgemäße Ortseingangsschilder.

„Wenn wir mehr Menschen dazu bringen wollen, auf das Fahrrad umzusteigen und somit etwas für das Klima zu tun, brauchen wir eine vernünftige Infrastruktur“, mahnt Heidl. Die Wege müssten zum Fahrradfahren animieren. „Richtig Spaß macht das Radfahren, wenn die Wege eben sind und keine Schlaglöcher oder Hubbel haben, sodass man ohne große Ausweichmanöver oder Sturzgefahr fahren kann.“ Große Pfützen oder schlammiger Untergrund seien da nicht hilfreich.

Zu verbessern seien aber nicht nur die bestehenden Wege, auch der Ausbau müsse weiter forciert werden, bekräftigt Heidl. „Wenn ich mir anschaue, dass ich mit dem Auto in fast jeden Winkel komme, da haben wir kein vergleichbares Netz an guten Radwegen.“

Zwar sei die Verbindung zwischen Heusenstamm und Offenbach über die L  3405 als schnelle und direkte Verbindung „schon mal gut“, was ihm jedoch fehle, sei eine Alternative durch den Wald. „Ich fahre gern durch Flora und Fauna.“

In Heusenstamm seien jedoch viele Waldwege – zum Beispiel in Richtung Dietzenbach – vor allem nach Regen schwer passierbar.

Heidl hat allerdings auch Verbesserungen festgestellt. So seien fehlende Hinweisschilder an der Werner-von-Siemens und der Berliner Straße, die er in seiner vorherigen Dokumentation bemängelt hatte, inzwischen aufgestellt worden.

Und auch der Weg vom Campus Heusenstamm zur Autobahn sei nach seiner Intervention teilweise saniert worden.

Erfreut ist Heidl auch über den Austausch mit Bürgermeister Steffen Ball. „Er ist in den Gesprächen immer sehr offen, sehr konstruktiv.“ Zwar habe auch dessen Vorgänger Halil Öztas durchaus versucht, die Probleme anzugehen, bei Ball merke Heidl jedoch, „dass er offen ist für die Situation der Radfahrer“.

Positiv bewertet Heidl das vergangene Woche im Bauausschuss vorgestellte Konzept für eine neue Radverkehrsführung in der Industriestraße. „Ich bin dafür, dass dort Piktogramme und Schutzstreifen auf der Fahrbahn angebracht werden, denn diese Lösung ist nicht nur am günstigsten, sie lässt sich auch schnell umsetzen“, ist er überzeugt. Zudem meint Heidl, dass die Autos dann nicht mehr wie bisher rücksichtslos an den Fahrradfahrern vorbeirauschen. „Wenn die Schutzstreifen da sind, ist sicher Schluss mit Drängeln oder Hupen.“

Von Joshua Bär