Neuer Prüfstand für Feuerwehren / Löschfahrzeug wird ausgeschrieben Investition in den Atemschutz

Am neuen Atemschutzgeräte-Prüfstand testet Marco Schmidtke, der stellvertretende Wehrführer der Heusenstammer Brandschützer, gerade eine Ausrüstung.

Heusenstamm – Der Atemschutz ist ein wichtiger Teil der Ausrüstung für Feuerwehrleute. „Das zählt zu unserer Lebensversicherung“, betont Marco Schmidtke, stellvertretender Wehrführer der Heusenstammer Brandschützer.

Dazu gehört, dass die entsprechenden Geräte regelmäßig getestet und gewartet werden. Jetzt haben die Freiwilligen Feuerwehren der Schlossstadt einen neuen Prüfstand dazu erhalten.

Rund 21 000 Euro mussten in die neue Technik investiert werden. „Inklusive einer Rückvergütung für das Altgerät“, wie Stadtbrandinspektor Eric Fröhlich erläutert. Das mehr als zehn Jahre alte Vorgängergerät habe man ausmustern müssen, weil es vom Hersteller keine technische Unterstützung und keine Ersatzteile mehr gab.

Bei allen Brand- und Gefahrguteinsätzen tragen Einsatzkräfte Atemschutzgeräte, kurz Pressluftatmer genannt. Denn in den Flaschen, die sich Feuerwehrleute auf den Rücken schnallen, befindet sich kein Sauerstoff, wie viele vermuten, sondern normale Atemluft, die komprimiert wird. 6,8 Liter Luft passen so in eine Flasche. Das reicht für etwa 30 Minuten. Zur Ausrüstung gehören Masken und weitere technische Geräte wie der Lungenautomat, der das Einatmen der gepressten Atemluft ermöglicht.

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Alle Teile der Atemschutzausrüstung müssen einwandfrei funktionieren. „Deshalb prüfen wir sie regelmäßig“, sagt Marco Schmidtke.

Dazu werden einige Mitglieder der Einsatzabteilung zu „Atemschutzgerätewarten“ geschult. Fünf Mitglieder der beiden Wehren Heusenstamms haben diese Ausbildung derzeit, drei weitere sollen geschult werden. Insgesamt 30 Pressluftatmer gibt es in Rembrücken und Heusenstamm, 45 Aktive können die Geräte im Einsatz tragen.

Alle Teile dieser Ausrüstung werden in festgelegten Abständen geprüft, je nach Teil sind das sechs oder zwölf Monate. Die Masken werden sogar nach jedem Einsatz gereinigt, desinfiziert und geprüft. Denn sie müssen absolut dicht sein.

Der Prüfstand, mit dem all diese Tests gemacht werden können, ist aber nur ein Teil der Ausstattung für die Atemschutz-Ausrüstung, die für eine Person etwa 2 000 Euro kostet. Ein weiterer Teil ist der Kompressor, mit dem die Flaschen befüllt werden können. Rund hundert solcher Flaschen werden dazu vorgehalten.

Doch das ist nicht die einzige Neuigkeit für Heusenstamms Feuerwehrleute. „Wir haben die Nachricht erhalten, dass das Land Hessen die Förderung eines neuen Löschgruppenfahrzeugs (LF) für Heusenstamm genehmigt hat“, erläutert Stadtbrandinspektor Eric Fröhlich. Allerdings werde man noch eine ganze Weile warten müssen, bis das Auto dann auch da ist.

Ersetzen wird das künftige LF 20 ein LF 16/12, das im Jahr 1995 gebaut wurde. Während das jetzige Löschfahrzeug mit der Bezeichnung 16/12 einen Wassertank mit einem Fassungsvermögen von 1 200 Litern bei einer Pumpenleistung von 1 600 Litern pro Minute hat, verfügt das LF 20 über einen Tank mit 2 000 Litern Wasser.

Das Auto wird 400 000 bis 450 000 Euro kosten, 15 Prozent des Betrags übernimmt das Land.

Zur Beschaffung muss das Fahrzeug jetzt europaweit ausgeschrieben werden. Einen entsprechenden Leistungskatalog haben Angehörige der Einsatzabteilung bereits in einer Arbeitsgruppe zusammengestellt.

Die Ausschreibung dauert etwa acht Wochen, schätzt Eric Fröhlich: „Wir hoffen, den Auftrag dann noch in diesem Jahr vergeben zu können. Und wenn alles gut läuft, kommt das LF 20 dann vermutlich in der zweiten Jahreshälfte 2023.“

Von Claudia Bechthold