49 Mädchen und Jungen zwischen sechs und zehn Jahren bewährten sich rund um St. Cäcilia als Spürnasen - und sind nun stolze Träger eines Detektiv-Ausweises mit Lichtbild. „Ich hab’ morgen einen Leichtathletik-Wettkampf“, erklärte der junge Sportler sein Interesse, frühzeitig eines der Schlafgemächer aufzusuchen.
Kniffliger Fall mit Stockbrot am Feuer
Die Säle im alten Teil des Pfarrheims waren bereits vorbereitet, mit Isomatten und Luftmatrazen dicht an dicht ausgestattet. Bis zur Nachtruhe übten sich die Kinder im Kombinieren, lösten einen kniffligen Fall und genossen Stockbrot am Feuer. „Es war einer von hier, der Große mit der blauen Jacke“, verrät die achtjährige Christina und deutet auf einen Jugendlichen in der Runde auf dem Pfarrheim-Parkplatz. In Gruppen verarbeiteten die jungen Schlossstädter mit dem feinen Riecher die Meldung von der verschwundenen Kasse. Wirt Salvatore vom Restaurant gegenüber gab einen eintscheidenden Tipp, in Richtung Rathaus sei einer davongeeilt.
Fußspuren am Bannturm
In der englischen Telefonzelle fanden die Gruppen einen Plan mit einer markierten Stelle im Schlosspark vor, am Bannturm verfolgten sie Fußspuren. Knicklichter leuchteten den Weg zum Schlosshotel, wo auf einem Foto das Wort „Torbau“ zu erkennen war. Dort entdeckten sie einen Rosenkranz - also ab ins Gotteshaus! Und da hockte er, der Gruppenleiter mit der blauen Jacke, der das Geld „sicherheitshalber“ an sich genommen hatte ...
Training für angehende Detektive
Das Team mit Sabine Fox, Ulrike Antosch, Steffi Reiser und Valerie Krebs hatte den „Fall“ mit acht Stationen ausgearbeitet, dazu ein Training für angehende Detektive. Die Kandidaten mussten die Notrufnummer 110 kennen, Fingerabdrücke von den Gruppenleitern nehmen und mit jenen in einer Kartei vergleichen. Im Pfarrheim mussten sie sich durch ein Netz aus Wollfäden schlängeln. Und weil Ermittler auch Sachverhalte präzise beschreiben können müssen, bildeten Modellautos einen weiteren Test: Die künftigen Sherlock Holmes’ mussten einen nachgestellten Unfall schildern.
Stärkung im Pfarrheim
Dann gab’s noch ein Spiel, das zudem partytauglich erschien: Die Schnüffler sollten zwei Dinge erkennen, die sich an zwei Personen verändert haben - Ohring getauscht, Haargummi umgesetzt oder ein Tuch eingesteckt. Schließlich trainierten die Schüler ihre ruhige Hand, umfuhren einen unter Spannung stehenden „heißen Draht“. Zur Stärkung warteten am Pfarrheim Brezeln mit Bockwurst.
KJH plant weitere Aktivitäten
Zur Dämmerung scharten sich alle Detektive um lodernde Flammen und erhielten ihre Ausweise. „Die Aufgaben waren nicht schwierig und sehr kindgerecht“, lobte der zwölfjährige Pascal. Der zehnjährigen Emilia hat’s „Spaß gemacht“. Als Schnüfflerin will sie aber nicht ihre Familie ernähren, „lieber Tierärztin oder Rechtsanwältin“ werden. Für Gemeindereferentin Lisson ist es neben dem Spaß wichtig, dass die Kinder zusammenkommen, „ihren Platz in der Gemeinde finden“, einfach „dabei sein“ können. In der KJH planen sie bereits weitere Aktivitäten für die Jüngeren und für die Teenager.