Dinner im Heusenstammer Schlossgarten Kaviar und Pizza ganz in Weiß

Prost mit Prosecco! Die Besucher des „Weißen Dinners“ stießen im Heusenstammer Schlossgarten an, bevor es an die vielen Leckereien ging, die jeder selbst mitgebracht hatte. Foto: pjh

Heusenstamm (pjh) – Ganz in Weiß fand zum vierten Mal das „Weiße Dinner“ im Schlossgarten in Heusenstamm statt. Bei einem lauen Lüftchen kamen aus allen Himmelsrichtungen in weiß gekleidete Besucher. Tische, Bänke, Stühle, Hussen, Kerzenleuchter, Blumen und Tischdecken wurden ausgeladen und aufgebaut. Natürlich alles in weiß. Wer sich je nach dem Sinn der Veranstaltung gefragt hat, der sollte sie einfach besuchen. Die Atmosphäre im blühenden Schlossgarten vor der Kulisse des Schlosses ist eindrucksvoll. Zur Musik des Duo´s „Soul Incentive“ genossen die Gäste Mitgebrachtes. Von Kaviar und Prosecco bis Pizza und Cola war alles vertreten. Teilweise haben sich die Tische unter den Leckereien gebogen, und so manche Gruppe musste noch einen zusätzlichen Tisch bei den Organisatoren ausleihen. Nicht nur aus Heusenstamm kamen die Besucher. Gäste aus Mühlheim, Rodgau und Hanau besuchten das „Weiße Dinner“. Aus Russland, der Ukraine, den USA, Bayern und Nordrhein-Westfalen und natürlich Hessen stammten die zwölf Gäste an einer einzelnen großen Tafel. Ein paar Tische weiter feierte der immer noch mit Heusenstamm eng verbundene Arzt Bernd Rehm mit seinen Freunden Andreas Michael, Wolfgang Happel, Patricia, Susanne, Carola und Marion bei ausgelassener Stimmung.

Kollegen und Freunde des Seniorenzentrums „Horst-Schmidt-Haus“ Heusenstamm verwöhnten sich gegenseitig mit kulinarischen Spezialitäten, und auch die Kinder, deren Kleider erstaunlich weiß geblieben sind, tobten sich im Schlossgarten aus.

Das Brautpaar Anette Pohl-Müller und ihr frisch Angetrauter Marcus Müller aus Hattersheim wurden vom „Weißen Dinner“ überrascht und profitierten von der ungewöhnlichen Kulisse. Die aus Obertshausen stammende Braut wünschte sich eine Hochzeit im romantischen Heusenstammer Schloss. Dass sie nicht die Einzige in weiß sein würde, erfuhr sie erst eine Woche vor ihrem Hochzeitstag. Dafür fiel der Bräutigam in schwarzen Hosen umso mehr auf.

Kommentare

„Macht bitte Schluss mit diesen weißen Dinners!“

Sehr schön kommentiert.
Liest sich als sei es quasi wie im Paradies, sogar international,
als seien Menschen aus USA, Russland und Ukraine extra wegen des weissen Dinners in Heusenstamm nach Deutschland gekommen, ohne jegliche anderen Gründe.
Frau Juliane Reichert von der "Welt" gefällt mir da absolut besser:
„Macht bitte Schluss mit diesen weißen Dinners!“
https://www.welt.de/kultur/article157598332/Macht-bitte-Schluss-mit-diesen-weissen-Dinners.html
"Eine einst innovative Form des gemeinsamen Speisens geht in einer Horde weißen Wohlstands unter" und "Ein weißes Dinner ist das Gegenteil einer Beerdigung, nicht nur farblich."
Ich sehe hier auch keinen "kulturellen Hintergrund" für so wenig Menschen
um den historischen Schlosspark zu "missbrauchen", es sei denn eine Seniorenveranstaltung ist die reine Kultur?
„Nein, man muss einem Essen nicht zwanghaft eine politische Aussage aufdrängen. Warum aber, um alles in der Welt, diese Sehnsucht nach Weißwaschung? Natürlich ist das schön, Gemeinschaft und Einheit und alles.“
„Könnte aber ja auch eine andere Farbe haben. Rot zum Beispiel. Da gäbe es immerhin blutige Steaks, Erdbeertorte und Rotwein, man dürfte kleckern und ein andersfarbiger Mensch, der seine Farbe nicht nur dem letzten Urlaub an der Côte d’Azur verdankt, würde nicht ganz so sehr auffallen.“
Schlecht nur das hier wieder einmal die Allgemeinheit für diese Minderheit die Zeche zahlen muss und das im nächsten Jahr ganz bestimmt auch wieder.