Wer sich also nicht vor luftigen Höhen scheut, ist willkommen. Die akrobatische Leistung teilt sich das Cheerleading mit dem Kunstturnen, unterscheidet sich von ihm aber in den Wurffiguren, den sogenannten „Stunts“. „Dabei kann es schon mal vier Meter in die Luft gehen“, meint Zausch. Höhenangst hat die Schnuppercheerleaderin Polly nicht, denn das kennt sie bereits aus dem Zirkus. „Außerdem tanze ich gerne“, erzählt sie. Da musste eine Freundin nicht zweimal fragen, ob sie sie zum Training in die Kunstturnhalle begleiten will. Für die Akrobatin bietet das eine ganz neue Erfahrung: „Im Zirkus bin ich die, die in der Luft ist – hier bleibe ich am Boden.“
Gemeinsam mit drei weiteren Mädchen wartet sie auf das Kommando des Trainers Steffen Germann. Auf jede englische Zahl, die er ruft, erfolgt ein Schritt oder eine Bewegung, die die „Flyer“ schließlich in die Luft befördern. Nach einem Spagat landen sie wieder sicher in den Armen ihrer Teamkameradinnen.
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Die 16-jährige Dana ist selbst vor fünf Jahren nach einem Schnuppertraining bei den Patriots eingestiegen, die zwölfjährige Alina ist seit dreieinhalb Jahren dabei. „Ich finde es gut, dass das Cheerleading eine Mischung aus allem ist“, meint sie. Neben den „Stunts“ gehören das „Tumbling“, also der kunstturnerische Anteil, und Tanzeinlagen dazu. Kapitänin Johanna erläutert: „Am Anfang eines Wettkampfes gehört der ,Cheer’ dazu.“ Dies seien 30 Sekunden, in denen die Pompons zum Einsatz kommen. „Danach haben wir 20 Sekunden Zeit, um auf Position für die ,Routine’ zu gehen“, erläutert sie weiter. Dies sei der eigentliche Teil, auf den es ankommt. Während der „Cheer“ noch ohne Musik vorgeführt wird, setzt diese bei der zweieinhalbminütigen „Routine“ ein und sorgt für Stimmung. „Das ist ja dann der Sinn der Sache“, meint Alina. Jedoch feuern die Cheerleader keine anderen Mannschaften an, sondern sind selbst Mittelpunkt des Geschehens. „Das Publikum jubelt uns zu“, betont die Zwölfjährige. Johanna, die den Sport seit zehn Jahren betreibt, sieht darin die Motivation: „Die Atmosphäre ist hier eine andere als etwa beim Turnen, es ist offener.“ Diesen Eindruck bestätigt auch Zausch. „Bei vielen Mädchen kann man beobachten, dass ihr Selbstbewusstsein wächst“, berichtet sie. Das habe mit dem starken Teamgedanken zu tun, schätzt sie. „Hier sind die Mädels unter sich, wobei auch Jungs willkommen sind“, meint Zausch,
Wer frisch einsteigt, wird zunächst Teil des Aufbauteams. Danach wird entschieden, welcher Mannschaft die neue Cheerleaderin zugeordnet wird. „Wir haben das in Level aufgeteilt, also quasi nach Schwierigkeitsgrad“, beschreibt Germann.
Ein Schnuppertraining ist jederzeit möglich. Interessierte können sich hierfür an Sabrina Sandt (cheerleader[at]tsv-heusenstamm[dot]de) wenden.