Vorstand des Fördervereins Balthasar-Neumann-Heusenstamm einstimmig im Amt bestätigt Kirche Maria Himmelskron war im Vorjahr „Hauptpatient“

Das wiedergewählte Vorstandsteam des Fördervereins Balthasar-Neumann-Heusenstamm: Professor Elmar Götz (von links), Norbert Holzamer, Peter Baum, Herbert Margraf, Walter Wilhelm, Josef Dehmer, Matthias Emge, Günther Jakobi und Josef Weber. Auf dem Bild fehlen Jürgen Blumenberg und Frank Neumann. Foto: Schmedemann

Heusenstamm (liz) – Als Förderverein der Katholischen Kirchen leisten die Ehrenamtler einen großen Beitrag zur Erhaltung von kulturellem Erbe.

Dass ein Bauwerk des Namengebers in der Schlossstadt vor einiger Zeit zum Denkmal des Monats gekürt worden ist, erfüllt die Ehrenamtler des Fördervereins Balthasar-Neumann-Heusenstamm e.V. zurecht mit Stolz. Neben den Kirchen St. Cäcilia und Mariä Opferung unterstützt der Verein auch die Kirche Maria Himmelskron, die vergangenes Jahr der Hauptpatient gewesen ist. „Die Orgel wurde saniert und ein Dachfenster war undicht“, führte der Vorsitzende Norbert Holzamer aus. Insgesamt seien somit 6.500 Euro in die jüngste der drei Kirchen geflossen. Die Zahlen präsentierte der Beisitzer Elmar Götz in einer Powerpoint-Präsentation, die er mit einigen Spielereien ausgestattet hatte. In einer Grafik war zu erkennen, dass sich die Zahl der Mitglieder seit 2017 konstant auf 322 hält. Beeindruckende Bauten des Barockbaumeisters Neumann haben sich die Teilnehmer der Kunstfahrt nach Koblenz, Bassenheim und Saffig angeschaut. Sowohl das Dikasterialgebäude am Ufer des Rheins als auch die barocke Kirche im beschaulichen Saffig ist nach den Plänen Balthasar Neumanns errichtet worden. Letztere ist ebenfalls wie das hiesige Gotteshaus der heiligen Cäcilia geweiht. Die nächsten Folien der Präsentation zeigten Bilder der insgesamt sieben Konzerte, die der Förderverein veranstaltet hat. Neben Harfen- und Akkordeon-Klängen hörten die Besucher auch den Gesangsverein Konkordia, still hingegen blieb es um das Café am Nikolausmarkt.

„Uns haben schlichtweg helfende Hände gefehlt“, erklärte Holzamer.

Dies schlägt sich zwar auch im Bericht von Kassenwart Matthias Emge nieder, doch das Preisgeld des Landes Hessen zum Denkmal des Monats ist hierbei der Wermutstropfen.

„Diese tausend Euro sind nicht der der Preis des Vorstandes, sondern der eines jeden Ehrenamtlers“, betonte Holzamer und dankte der gesamten Mitgliedschaft.

Nach der Entlastung des Vorstandes musste selbiger neu gewählt werden; die Vorstandsmitglieder traten nach einstimmigen Ergebnissen für weitere zwei Jahre ihr Amt im Verein an.

Zuletzt übergab Holzamer das Wort an den Mainzer Theologen Rolf Decot. „Man kennt sich ja mittlerweile seit 39 Jahren“, begann Decot, der 1980 seine Dissertation über Sebastian von Heusenstamm verfasste. Während er zu Anfang des Vortrages zum Thema „Reformation, Religionsfrieden und politische Handlungsfähigkeit“ noch am Pult standt, fiel es dem Professor immer schwerer, seine universitäre Herkunft zu verbergen. Interessant wurde es, als er den starren Posten am Mikrofon verließ, vorm Publikum umherstreifte und seine Brille zum Zeigestock umfunktionierte. „Sebastian war eine Art Vermittlungstheologe“, erläuterte Decot. Schon sein Vorreiter und Vorgänger Albrecht von Brandenburg habe Handlungsbedarf in Hinblick auf die Erneuerung der Kirche gesehen. Anliegen der Reformation hätten Albrecht und Sebastian zwar auf genommen, doch hätten sie die Spaltung der Kirche ursprünglich verhindern wollen. „Sebastian trug dazu bei, dass die Existenz der katholisch gebliebenen Teile im Reich gesichert wurde“, erläutert eder Theologe. Somit habe der wohl bedeutendste Sohn Heusenstamms den Weg für den Augsburger Religionsfrieden geebnet, der das friedvolle Miteinander von Protestanten und Katholiken gewährleistet habe.

„Weder Albrecht noch Sebastian schlossen damals eine Wiedervereinigung aus – und, wer weiß, vielleicht kommt es eines Tages so“, beendete Decot seinen Vortrag.