Sänger verabschieden sich von Chorleiter Benedikt Bach Wenn Klassik auf Pop trifft

Eine Reise durch die Epochen unternahm der TGS-Chor gemeinsam mit der Formation „All Generations“. Foto: KAmmermeier

Dietzenbach (tsk) – Dass das jüngste Konzert des TGS-Chores und der Formation „All Generations“ unter dem Motto „Klassic trifft Pop“ stand, ist auf die Idee eines Chormitgliedes zurückzuführen. So starteten die Sänger unter Leitung von Benedikt Bach im Artrium im Park mit Johann Steuerleins „Mit Lieb bin ich umfangen“ und „Swing The Prelude“ nach dem „Te Deum“ von Marc Antoine Charpentier, und damit mit Werken von Komponisten der Renaissance und des Barock.

Nach einem weiteren Lied der Renaissance, „Signum“ von Tilman Susato und Johannes Brahms „Wach auf mein’s Herzens Schöne“, wagten die Sänger einen musikalischen Sprung ins Jahr 1972. In diesem veröffentlichte der deutsche Liedermacher Hannes Wader sein wohl bekanntestes Lied „Heute hier morgen dort“.

Noch im ersten Teil der Veranstaltung folgten populäre Arien aus der Opernwelt. Etwa „O mio babbino caro“ von Giaccomo Puccini. Das Stück aus der Oper „Gianni Schicchi“ wurde von Sopranistin Anja Jünger vorgetragen. In „Lascia chìo pianca“ von Georg Friedrich Händel, aus dem Kreuzzugdrama „Rinaldo“ beklagt eine Gefangene ihre verlorene Freiheit. Es sang der TGS-Chor. In „Ach, ich habe sie verloren“ aus der Oper „Orpheus und Euridike“ von Christoph Willibald Gluck leidet der Protagonist wohl ähnlich unter der Trennung von seiner Geliebten wie in „Weit, weit weg“, des österreichischen Liedermachers Hubert von Goisern. Die „All Generations“ schlossen den ersten Teil des Konzertes mit drei Stücken aus sechs Notturnos für zwei Soprane und Bass von Mozart.

Im zweiten Teil des Konzertes änderte sich aufgrund einer Erkrankung der Solistin Hilke Bender das Programm. Anja Jünger trug statt der Lieder, die im Duett gesungen werden sollten, das „Ständchen“ von Franz Schubert und die „Rosenarie“ der Susanna aus der „Hochzeit des Figaro“ von Wolfgang Amadeus Mozart vor. So mancher Liedertitel, der vom Chor präsentiert wurde, trug eine Blume in seinem Namen: „Roter Mohn“ von Michael Jary, „The Rose“ von Amanda McBroom, „Als geblüht der Kirschenbaum“ aus der Operette „Der Vogelhändler“ von Carl Zeller oder „Sag mir wo die Blumen sind“ von Pete Seegers. Am Flügel wurden die Solisten und der Chor begleitet von Renate Teban. Wenn zuletzt Anja Jünger das Lied „Time To Say Goodbye“ von Andrea Bocelli anstimmte, des nicht im Programm stand, dann galt die Überraschung dem Dirigenten und langjährigen Leiter des TGS-Chores. Denn für Benedikt Bach, der im kommenden Oktober den Chor seit 23 Jahren leitet, ist es das letzte Konzert mit dem TGS-Chor gewesen. Bach widmet sich fortan seiner neuen Tätigkeit als Leiter der Musikschule in Büdingen. Der Chor ist derzeit auf der Suche nach seinem Nachfolger. Dieser wird dann mit den Sängern ein Konzert anlässlich der 800-Jahres-Feier der Kreisstadt einstudieren. Es findet im September 2020 statt.