Schöpfungstage der Evangelischen Kirchengemeinde Heusenstamm enden mit Pflanzaktion Kräutergarten angelegt und kleines Apfelbäumchen gesetzt

Stolz auf ihren Kräutergarten zeigten sich die Helfer nach der Pflanzaktion am Familienzentrum. Foto: Tim Vincent Dicke

Heusenstamm (tvd) – Unter dem Motto„Klima – wir tun was“ – standen die dreitägigen „Schöpfungstage“ im Familienzentrum der Evangelischen Kirchengemeinde. Nach Gesprächen und einem gemeinsam angesehenen Film
wurden die Gemeindemitglieder praktisch aktiv. Gemeinsam legten sie einen Kräutergarten an und pflanzten Blumenzwiebeln sowie ein kleines Apfelbäumchen. Britta Schultze, die das knapp fünf Quadratmeter große Beet geplant und die Kräuter gekauft hatte, sagte: „Unsere Kräuter sind winterfest, vielfältig und auch für viele Gerichte geeignet.“ So könne sich jeder etwas nehmen, wenn etwas Leckeres gekocht werden solle.

Mit Spaten wurde die Erde umgegraben, mit Bolzenschneidern dicke Wurzeln durchgeschnitten. Nach mehr als einer Stunde war das Beet fertig und kann als „Gewürzlieferant“ verwenden werden. Die Kräuter, die dort nun wachsen sollen, sind durchaus vielfältig: Arabische Minze, Salbei, Currykraut, Borretsch, Lavendel, Oregano und vieles mehr.

Der Kräutergarten solle jedoch nur die Initialzündung für weitere Projekte sein. Im Frühjahr und in der Zeit danach werde er weiter bepflanzt und auch neue Aktionen will man starten. Pfarrer Sven Sabary: „Menschen sollen sich in unserem Familienzentrum generations- und religionsübergreifend treffen und zusammenleben können. Wir wollten aber nicht nur reden, sondern auch etwas tun. Dann kam die Idee mit dem grünen Kräutergarten.“ Das Thema Klimaschutz werde in den Dialog über die Bewahrung der Schöpfung eingebettet.

Nach der Anstrengung gab es für alle einen vegetarischen Eintopf, bestehend aus Kartoffeln, Karotten, Pastinaken und weiterem Gemüse, der ebenfalls gemeinsam gezaubert wurde.

Der Garten war der Abschluss der „Schöpfungstage“. Es begann mit einem Treffen der Gruppe „Religionen im Gespräch“ im Familienzentrum. Bei diesem Austausch zwischen Gläubigen verschiedener Religionen wurde den Teilnehmern klar: Am wichtigsten ist es, dass alle Menschen zusammenhalten – unabhängig von Religionszugehörigkeit und Herkunft – und ein gemeinsames Ziel verfolgt werde: die Bewahrung der Schöpfung. Dr. Annette Henze vom Kirchenvorstand: „Wenn alle mit anpacken würden, hätten wir ein Paradies auf Erden.“

Der 2017 ausgezeichnete Dokumentarfilm „A Plastic Ocean“ stand im Mittelpunkt eines weiteren „Schöpfungstages“. Mit eindrucksvollen Bildern verdeutlicht dieser, wie dramatisch und drastisch das Problem mit Plastikmüll in den Weltmeeren ist. Henze dazu: „Es ist wirklich schlimm, dass die Meere so vermüllt sind und dass so viele Produkte in Plastik eingepackt werden. Aber der Film ist nicht nur schockierend, sondern zeigt auch Lösungsansätze.“

Nach der Dokumentation wurde diskutiert, wie man selbst Plastik einsparen könne. Silke Poehls von „Religionen im Gespräch“: „Es ist an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen. Wir sollten nicht immer nur Ausreden suchen, sondern anpacken.“ Und Nurgül Arslan: „Wir konsumieren einfach zu viel. Viele Menschen denken gar nicht mehr über das Wegwerfen nach. Wir sehen den Müll danach zwar nicht mehr, aber das heißt nicht, dass er einfach aus der Welt ist und keinen Schaden mehr anrichten kann.“