2003, erinnerte Bürgermeister Halil Öztas, war eine Stelle in der Zentrale des Rathauses ausgeschrieben. 70 Personen hatten sich darauf beworben.
Dass die Entscheidung zugunsten Petra Frickel ausfiel, hatte auch damit zu tun, dass sie sich im Elternbeirat der Klasse ihrer Kinder engagiert hatte, verriet der Chef. Sie war in der Telefonzentrale eingesetzt, nach ihrem Wechsel ins Bürgerbüro war sie bald bekannt wie ein bunter Hund.
Öztas lobte in einer kleinen Feierstunde im Heusenstammer Rathaus die gute Zusammenarbeit mit der Scheidenden, ihr „freundliches, aber auch resolutes Auftreten gegenüber den Menschen“. „Ich habe gerne hier gearbeitet“, antwortete Petra Frickel. Sie freue sich schon auf eine gemeinsame Verabschiedungsparty mit anderen Kollegen, die der Rathauschef versprach für die Zeit, wenn dies wieder möglich ist. In der neuen Ära fehle ihr das Weinfest, sagte sie.
Ihre Aufgaben habe sie immer „sehr souverän gemeistert“, würdigte Erster Stadtrat Uwe Michael Hajdu, in dessen Dezernat sie seit 2005 tätig war. Er wünschte wie Sabrina Orf vom Personalrat Glück und Gesundheit.
Die Ruheständlerin stammt aus Lüdinghausen in Westfalen und gelangte der Liebe wegen ins Rhein-Main-Gebiet, ihr Onkel lebte in Frankfurt.
Beruflich lernte und arbeitete sie bei der Sparkasse Frankfurt. 1981 heiratete sie Uwe Frickel, das Paar zog nach Heusenstamm. Nach dem Mutterschutz war die Bankkauffrau zehn Jahre freiberuflich für eine Werbeagentur tätig, bevor sie im August 2002 bei der Stadt Heusenstamm anheuerte. Zur Familie zählen heute Sohn, Tochter und Schwiegerkinder sowie drei Enkelinnen.
Petra Frickel hat vor der Pandemie einen Nähkursus begonnen. In ihrem neuen Lebensabschnitt möchte sie mit ihrem Mann und dem Fahrrad die nähere Umgebung und mit dem Zug Deutschland besser kennen lernen.