Jugendliche und Begleiter von der Musikakademie Lier auf der Bannturm-Bühne. Leichtigkeit im Spiel und Liebe zur Musik

Leichtigkeit im Spiel und Liebe zur Musik zeichnen ihre Auftritte aus. Bereits im siebten Jahr stamden Jugendliche und Begleiter von der Musikakademie Lier in Belgien in der vergangenen Woche auf der Bannturm-Bühne am Heusentammer Schloss Im Herrngarten. Foto: m

Heusenstamm (m) – Leichtigkeit im Spiel und Liebe zur Musik zeichnen ihre Auftritte aus. Bereits im siebten Jahr stamden Jugendliche und Begleiter von der Musikakademie Lier in Belgien in der vergangenen Woche auf der Bannturm-Bühne am Heusentammer Schloss Im Herrngarten. 65 Jugendliche und Lehrkräfte aus der Nähe von Antwerpen, darunter mehrere aus Heusenstamms Partnerstadt Malle, präsentierten am Hinteren Schlösschen, was sie im Sommercamp im Odenwald einstudiert hatten.

Unter dem Motto „Jazz We Can“ hatten sie diesmal Werke zum Thema Magie ausgewählt. Die Teenager stellten sich Mikrofone zurecht, rückten Monitor-Boxen und Notenständer und sangen immer wieder dieselbe Zeile eines David-Bowie-Hits an. Auch am riesigen Mischpult hinter den Bankreihen standen junge Leute, fixierten den Ausgangston für die Gesangsstimmen und die Instrumente.

Zehn Tage hatten sich die Mädchen und Jungen mit ihren Lehrkräften in ein Jugendheim in Ernsthofen im Odenwald zurückgezogen. Abgeschieden im Grünen und ohne Lärm und Stress von Stadt und Schule, erläuterte Leiter Roeland van Noten. Er heiße wirklich so, erklärte der Musiklehrer lächelnd, er werde öfter auf seinen passenden Familiennamen angesprochen. Vor zwei Jahren folgte er Han Flintrop, der das Projekt 20 Jahre lang geleitet hatte. Vielen Heusenstammern ist sein Name noch ein Begriff, weil er in den Jahren 2009/2010 an der Bridge-Aktion beteiligt war und eine neue Europa-Hymne geschrieben hatte, informierte Angelika Banck.
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Die Vorsitzende des Freundeskreises Partnerstädte hatte das Konzert in der Schlossstadt organisiert, mit fast 20 Helfern sorgte sie für Sitzplätze, Speisen und Getränke. Das Team grillte Brat- und Rindswürstchen, zapfte Bier und öffnete seinen Stand, der den Angaben zufolge bis zum Weinfest am Schlösschen stehen bleibe. Die belgischen Musiker traten in diesen Tagen erstmals in der Muschel im Darmstädter Herrngarten und in Fischbachtal auf sowie im norditalienischen Aostatal.

Die meisten der Zwölf- bis 65-Jährigen, von denen manche erst seit drei Jahren ihr Instrument beherrschen, seien zum ersten Mal dabei, erläuterte van Noten. Einige beteiligten sich bereits seit neuen Jahren. Vier Tage probten sie im Jugendheim in sechs Gruppen Titel zum Thema Magie ein, so Hits aus der Magical Mystery Tour der Beatles von ihrem Album, das sie 1968 veröffentlicht hatten. Ein Ensemble spielten den Pin Ball Wizzard von der Gruppe Who, Hocus Pocus von Focus aus den 70ern und Superstitious von Europe. Selbst die Jüngsten hauchten den bekannten Werken viel Leben ein, musizierten unbekümmert und ambitioniert.

Darin lag auch das Ziel des Angebots, jüngere und ältere Instrumentalisten und Sänger sollten noch mehr Freude am gemeinsamen Siel finden, betonte Roeland van Noten. Das Sommercamp der Akademie umfasste auch eine Songwriter-Einheit: Jeder Teilnehmer schrieb ein eigenes Lied, das zum Finale des Kurses vorgetragen wurde.