Mariengang nach Patershausen Nach der Liturgie Äppler genossen

Frauen von St. Cäcilia hatten unter anderm Kräuter wie Blutsknopf, Dondistel, Liebstöckel, Mausezähnchen und andere Wiesenblüher gegen eine Spende angeboten,Pfarrer Martin Weber weihte sie traditionell zu Mariä Himmelfahrt. Foto: m

Heusenstamm (m) – In der Schlossstadt pflegen die Katholiken einen Jahrzehnte alten Brauch. Am Vorabend des Feiertags Mariä Himmelfahrt ziehen Mitglieder der drei Pfarrgemeinden zum Hofgut Patershausen. Am vergangenen Freitag versammelten sich rund zwei Dutzend Gläubige am Ende der Richard-Wimmer-Straße, um mit Pfarrer Martin Weber eine Flurprozession zu starten.

Sie folgten den Messdienern mit dem Kreuz und beteten den Rosenkranz, den Ritus zur Verehrung der Gottesmutter und des Lebens Jesu. Auf dem Gelände des ehemaligen Klosters stießen weitere Christen hinzu, um die heilige Messe unter freiem Himmel mitzufeiern. Dabei erläuterte der Seelsorger die Bedeutung Mariens.

Sie folgte vertrauensvoll dem Willen Gottes, “hat immer wieder vezichtet, sich aufgeopfert und „Gott Platz gemacht“. Später habe Maria einen besonderen Platz eingenommen - unter dem Kreuz“, erläuterte Weber. „Maria versteht die Menschen in ihrem Leiden, Hoffen und Beten“, darum gebe es viele Orte, an denen sie verehrt wird. Der Pfarrer zählte Wallfahrtsorte wie die nahe Liebfrauenheide, Lourdes in Frankreich und Medugorje in Bosnien-Herzegowina auf.

Nach der Liturgie genossen die Katholiken auf dem Gut frischen Äppler oder ein kühles Blondes, selbst gemachte Bratwurst und Kartoffelsalat aus Küche und Hofladen der Familie Ommert. Einige Teilnehmer hatten Kräuter-Sträuße gebunden und mitgebracht. Frauen von St. Cäcilia hatten Bluts-knopf, Dondistel, Liebstöckel, Mausezähnchen und andere Wiesenblüher gegen eine Spende angeboten, der Priester weihte sie traditionell zu Mariä Himmelfahrt.

Zu den Kräutern, die zu „Maria Werzweih“ gebunden werden, gehören auch Engelshaar, Getreide, Kamille, Königskerze und Maria Bettstroh, „Oremännche’ – Doremännche’“, Pfefferminz, „geele und weiße Raafohne“, Schachtelhalm, Schafgarbe, Weizen und Wermut, informierten die Damen. Getrocknet und im Haus aufgehängt sollen sie vor Krankheit und Unwetter schützen. Früher hängten statteten die Bauern auch Viehställen mit den Wildkräutern aus, um kranke Tiere zu heilen.

Welche Sorten und wieviele vereint werden, sei regional sehr unterschiedliche, erläuterte Margret Krebs vom Frauenkreis. Sie bat um eine Spende für die bunten Sträuße zugunsten der Kongo-Hilfe der Pfarrei, die landwirtschaftliche Projekte in Afrika fördert. Fast 250 Euro kamen nach dem Gottesdienst an dem Tisch zusammen.

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