Männerschola der Pfarrei Maria Himmelskron feiert 50-jähriges Bestehen Liturgiereform Anlass für Gründung

Die Männerschola der Pfarrei Maria Himmelskron feiert ein rundes Jubiläum. Am 19. Februar 1967 trafen sich sangesfreudige Männer zur ersten Probe in der ehemaligen Bücherei über der Sakristei. Leiter ist Josef Eckstein (an der Orgel). Foto: pro

Heusenstamm (pro) – Die Männerschola der Pfarrei Maria Himmelskron feiert heuer ein rundes Jubiläum. 50 Jahre sind es her, seit sich am 19. Februar 1967 sangesfreudige Männer zur ersten Probe in der ehemaligen Bücherei über der Sakristei trafen. Schon im gleichen Jahr wuchs die Schola auf 14 Sänger an. Die Leitung übernahm Josef Eckstein, der als Organist in Maria Himmelskron tätig war. Eigentlicher Anlass für die Gründung einer Männerschola war eine grundlegende Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils ( 1962 – 1965).Zwar empfahl dieses Konzil auch weiterhin den gregorianischen Choral, doch wurde dieser im Zuge der Reform mehr und mehr durch muttersprachliche Gemeindegesänge ersetzt. Denn es war ein Hauptanliegen des Konzils, die Gemeinde aktiv in das liturgische Geschehen des Gottesdienstes mit einzubeziehen.

Die Männerschola versteht sich weniger als „Choralschola“, vielmehr als deren Ergänzung. Choralscholen sind Chöre, die in der Liturgie den einstimmigen gregorianischen Choral pflegen, hauptsächlich in lateinischer Sprache und in liturgischer Kleidung.

Die Liturgiereform wirkte sich auf die Neugestaltung der heiligen Messe aus. Dabei wurde, wie schon gesagt, die lateinische Sprache durch die deutsche Muttersprache ersetzt. In Vergessenheit geratene Psalmen und Wechselgesänge traten wieder in den Vordergrund. Ohne Mitwirkung einer Schola war dies schwer umsetzbar.

Die ersten Jahre erwiesen sich als schwierig, da es an entsprechender Literatur fehlte. Denn zwischen Beschluss und Umsetzung vergehen bekanntlich mehrere Jahre. Bis zur Einführung des „Gotteslobes“ im Jahre 1975 musste improvisiert werden. Dies wurde erst besser mit der Vorauspublikation zum Einheitsgesangbuch ( Vorsängerbuch ) im Jahre 1972. Für die Männerschola ergaben sich folgende Aufgaben:

1. Verschiedene Psalmen und Wechselgesänge wurden einstudiert. Ein reichhaltiges Angebot war im „Gotteslob“ aus dem Jahre 1975 zu finden, das konzeptionell den Forderungen des Konzils in vielen Teilen entsprach.

2. Um die Muttersprache der Kirche, das Latein, zu erhalten, wurden auch verschiedene Choralmessen eingeübt. Das ungewohnte Notenbild des Chorals und die Ungeläufigkeit der lateinischen Sprache bereitete den Sängern anfangs erhebliche Schwierigkeiten.

In dieser Zeit gestaltete die Männerschola regelmäßig das sonntägliche Hochamt um acht Uhr sowie die Vespern an Festtagen mit. Schon bald lernten die Sänger, die durchweg als Laien der Schola beigetreten waren, die Schönheit der Kirchenmusik kennen und schätzen. Sie ist mit den weltlichen Liedern nicht zu vergleichen und erfordert durch ihre hohen Anforderungen eine gewaltige Umstellung. Heute besteht die Männerschola aus zehn Aktiven, die nach wie vor unter Leitung von Josef Eckstein zwar nicht mehr sonntäglich, aber in gewissen Abständen Gottesdienste mitgestaltet. Dass dabei kirchliche Festtage besondere Beachtung finden, versteht sich von selbst. Um die Belastung der Sänger in Grenzen zu halten, sind Proben und Mitwirkung in Gottesdiensten entsprechend terminiert. Die Männerschola ist kein Verein im üblichen Sinn mit Vorstand, Satzung und Mitgliederbeiträgen. Vielmehr versteht sie sich als Kreis von Sängern, die Freude an der Kirchenmusik haben ( vergleichbar mit einem „Projektchor“). Wer Lust verspürt mitzusingen, findet einen Ansprechpartner beim Pfarramt von Maria Himmelskron, Telefon 06104 2162 oder in Josef Eckstein