In Heusenstamm Fest der Kinderrechte gefeiert Luftballons als Botschafter unterwegs

Bereits das neunte Fest rund um die Kinderrechte haben städtische und kirchliche Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie mehrere Vereine am Sonntag in Heusenstamm gefeiert. Foto: pro

Heusenstamm (pro) – Bereits das neunte Fest rund um die Kinderrechte haben städtische und kirchliche Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie mehrere Vereine am Sonntag gefeiert. Mit zahlreichen Spielen, Bastelaktionen und Informationen machten die Teilnehmer auf dem Freigelände von Kinderhaus Murmel und Otto-Hahn-Schule auf die Konvention aufmerksam.

Fast 200 Kinder zählten den Countdown lautstark mit, knallbunte, heliumgefüllte Luftballons in den Händen. Noch hielten sie die Schnüre mit den Karten mit Bildern und Texten zu einzelnen Rechten in der Hand, bei „Null“ ließen sie die farbigen Kugeln mit den Botschaften zum tiefblauen Himmel aufsteigen. Ein stabiler Wind aus Südwest trug sie hoch und weit über Hanau hinaus. Das prächtige Bild war nicht die einzige Aktion am vergangenen Sonntag. Jede Einrichtung hatte ein Spiel- oder Bastelangebot zu einem Recht gestaltet. Mit von der Partie waren diesmal die Betreuung an Adalbert-Stifter- und Otto-Hahn-Schule und die Sozialarbeit an der Schule am Goldberg, die Kinderburg, die Kitas Rembrücken, Wiesenbornweg, Murmel und die evangelische Kita sowie das Familienbüro, die Tagesmütter, die interkulturelle Frauengruppe Lotus und die Flüchtlingsbetreuung der Arbeiterwohlfahrt.

Auch das Gründauer Hilfswerk Kinderzukunft informierte während der Veranstaltung über seine Aktivität.

Das Recht auf Bewegung ließ sich in einer Hüpfburg und an einem 25 Meter langen, aufgeblasenen Parcours zum Klettern, Springen und Rutschen einlösen.

Das Knüpfen bunter Bänder symbolisierte das Recht auf Freundschaft, dem Recht auf Kommunikation leistete ein junges Filmteam aus der Kinderburg Folge. Es stellte die Einrichtung und einige Mädchen und Jungen in dem Gebäude an der Philipp-Reis-Straße vor.

Vinyl-LPs werden zu Wanduhren

Alten Vinyl-Langspielplatten ließen sich in Wanduhren verwandeln, während die Eltern der jungen Künstler sich über die Interpreten und Hits ihrer Jugend amüsierten! Im Garten entstanden außerdem Blumen aus Moosgummi, die Gastgeber verwandelten reihenweise Kinder mit viel Farbe in Schmetterlinge, Fledermäuse oder Piraten. Mit Buchstabenketten und Schlüsselanhängern wies ein anderer Stand auf das Recht auf einen eigenen Namen hin.

Für das leibliche Wohl gab’s frische Waffeln, Börek und türkischen Tee, Flüchtlinge bereiteten pakistanische Speisen zu. Einen Beitrag zum Rechte-Fest leisteten zudem die Bäckereien in der Schlossstadt, Schnabel, Viola, Fuhr und im Kanthaus. Das gemischte Teilnehmerfeld sorgte auch dafür, dass sich Menschen aller Generationen und vieler Nationen auf dem Gelände von Grundschule und Kita begegneten.

Die Kinderrechtskonvention, informierte Andrea Filsinger vom Fachbereich Soziales im Rathaus, wurden 1989 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen angenommen und trat ein Jahr später in Kraft. Regierungsvertreter aus der ganzen Welt haben sie offiziell anerkannt. Die elementaren Grundrechte beinhalten das Überleben und die Entwicklung, das Verbot des Diskriminierens und die Wahrung der Interessen der Kinder.

Kinderrechte ratifiziert

1992 wurden die Kinderrechte in Deutschland ratifiziert, so dass nächstes Jahr Jubiläum gefeiert wird. Die Konvention wurde jedoch bis heute nicht ins Grundgesetz aufgenommen, betonte Filsinger. „Änderungen in Asyl-, Aufenthalts- und Sozialrecht wären notwendig, damit Flüchtlingskinder endlich gleiche Rechte erhalten“, betonte Bürgermeister und Jurist Halil Öztas. Das Fest in Heusenstamm soll Mädchen und Jungen wie ihre Eltern, Politiker und andere Interessierte auf die Regeln aufmerksam machen. Erzieher und Pädagogen haben sie in den vergangenen Wochen kindgerecht und mit kreativen Aktionen vermittelt.