„Partnerschaft Demokratie“ befasst sich mit jugendlichem Engagement Mitdenken und mitgestalten

Bei der Demokratiekonferenz im Haus der Stadtgeschichte zeigte unter anderem die Gruppe „Creative Change“ in einem Theaterstück, wie Konflikte gelöst werden können. Foto: Wittekopf

Heusenstamm (bw) – Rassismus und Menschenfeindlichkeit nehmen in Deutschland zu, die Beispiele dafür häuften sich in jüngster Vergangenheit: der antisemitische Anschlag in Halle, der Mord an Kassels Regierungspräsident Walter Lübcke.

Um solchen Tendenzen entgegenzuwirken fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend seit vielen Jahren das Programm „Demokratie leben!“.

Es ist ein zentrales Element gegen den wachsenden Extremismus. Auch in Heusenstamm engagieren sich Bürger in Zusammenarbeit mit dem Integrationsbüro. Die „Partnerschaft für Demokratie Heusenstamm“ gewinnt mehr und mehr Anhänger, die gemeinsam für Deutschlands demokratische Strukturen eintreten. In regelmäßigen Abständen treffen sich die Teilnehmer und besprechen neue Projekte, einmal im Jahr findet zudem eine Demokratiekonferenz statt.

Dieses Jahr hattedas Team um die verantwortliche Projektleiterin von der Stadt Heusenstamm, Bärbel Freyer, und Sarah Fey vom Awo-Kreisverband Offenbach in das Haus der Stadtgeschichte eingeladen.

Unter dem Motto „Wir wollen mehr Einfluss haben“ richtete sich die Konferenz besonders an Jugendliche. Doch die waren leider nur wenig vertreten. Mit der Frage danach, wie man die Jugend für Demokratie begeistern und zum Mitdenken und Mitgestalten animieren kann, steht das Team nicht alleine da. Es ist ein globales Problem, mit dem sich auch die Forschung seit Jahren beschäftigt.

Dieser Frage ging auch Yagmur Mengilli, eine der Referentinnen bei der Demokratiekonferenz, mit ihrem Team nach. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Koordinatorin im EU-Forschungsprojekt „PARTISPACE“, das sich mit dem Thema Jugendliche und ihrer Art der Anteilnahme an Demokratie und Öffentlichkeit beschäftigt. Sie befragt Jugendliche und versucht Antworten darauf zu finden, wie man sie wieder zu mehr Anteilnahme motivieren kann.

Um Mobbing ging es bei Comedian Timo Becker. Im Haus der Stadtgeschichte schlüpfte er in die Rolle von Malte Anders und präsentierte sein Programm „Extrem Anders“. Sein Kampf richtet sich gegen Rassismus an Schulen – egal welcher Art. Seine Aufführung ging unter die Haut, nicht zuletzt, weil sie eindrücklich zeigte, wie Mobbing entsteht und welche teils katastrophalen Auswirkungen es für die einzelnen Personen hat.

Wie man Konflikte löst, Frieden stiftet und die Demokratie fördert, zeigte die Gruppe „Creative Change“.

Sie konfrontierte das Publikum mit einem einfühlsamen Theaterstück, bei dem eine junge Schülerin in einen Entscheidungskonflikt gerät. Während die junge Dame eher „chillen“ möchte, fordern sie drei Freundinnen auf, etwas mit ihr zu unternehmen. Und dann ist da noch die Mutter, die unbedingt die Garage mit ihr aufräumen möchte.

Zum Abschluss kam es zu zahlreichen Gesprächen auf der Projektmesse.