Rotary Club Rodgau lässt anlässlich des Welt-Polio-Tages in Heusenstamm und Rodgau Tulpenzwiebeln setzen Im nächsten Frühjahr sollen 1500 rote Tulpen erblühen

Der Heusenstammer Bürgermeister Halil Öztas, (rechts) und der Distrikt-Polio-Beauftragte des Rotary Clubs Rodgau, Harald Flex, (Mitte) übernahmen zusammen mit Martin Löwer von der Gärtnerei Löwer den ersten Spatenstich für die Pflanzaktion, in deren Verlauf an verschiedenen Standorten 1.500 Tulpenzwiebeln gepflanzt wurden Foto: Christoph Müller/p

Heusenstamm (red) – Der Rotary Club Rodgau hat anlässlich des Welt-Polio-Tags, der in diesem Jahr am 28. Oktober als Gedenktag begangen wurde, eine Aktion zur Unterstützung einer gemeinnützigen Aktivität gestartet.

An unterschiedlichen Standorten in Heusenstamm und Rodgau wurden Tulpenzwiebeln gesetzt, die von der Gärtnerei Löwer gespendet wurden. Im Frühjahr sollen 1.500 rote Tulpen an den durch Hinweisschilder gekennzeichneten Orte erblühen.

Den Angaben zufolge boten die Bürgermeister Halil Öztas und Jürgen Hoffmann auf Anfrage des Distrikt-Polio-Beauftragten des Rotary Clubs Rodgau, Harald Flex, spontan Standorte an und übernahmen auch gerne selbst den ersten Spatenstich.

Der Rotary Club Rodgau spende für jede gesetzte Tulpenzwiebel einen Euro. Dieser Betrag sei ausreichend, 1.500 Impfungen in Afghanistan und Pakistan vorzunehmen.

„Die Polioerkrankung ist eine von Polioviren vorwiegend im Kindesalter hervorgerufene Infektionskrankheit“, sagt Dr. Nikos Stergiou, aktueller Präsident des Rotary Clubs Rodgau und Chefarzt eines Krankenhauses. „Sie kann zu schwerwiegenden, bleibenden Lähmungen führen. Nicht nur die in Afghanistan und Pakistan lebenden Menschen sind gefährdet, auch wir in Deutschland können im ungünstigen Fall durch einen erkrankten Reisenden infiziert werden. Daher sollen auch alle Menschen in Deutschland auf einen wirksamen Impfschutz nicht nur gegen Polio sondern auch andere Krankheiten wie Tetanus, Diphtherie oder Grippe achten.“

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Die weltweiten Aktionen der Rotarier werden den Angaben zufolge durch die Bill & Melinda Gates Foundation unterstützt, die den jährlichen Spendenbetrag verdoppelt. Für die weltweite Ausrottung von Polio habe Rotary seit 1985 mehr als 2,1 Milliarden Dollar gespendet.

„Die Rotary Clubs haben sich weltweit ein Ziel gesetzt: Eine Welt ohne Polio“, heißt es in einer Pressemitteilung. „Kinderlähmung (Poliomyelitis, kurz: Polio) ist eine von Viren ausgelöste ansteckende Infektionskrankheit der Nervenzellen des Rückenmarks. Die Ansteckung erfolgt über die Aufnahme verschmutzter Lebensmittel, Wasser oder über Schmierinfektion.

Seit 1985 unterstützt Rotary International als Dachorganisation aller Rotary Clubs weltweit. den Kampf gegen Polio. Bisher konnten weit über 99 Prozent der Aufgabe erfüllt werden: Gab es damals noch 125 Länder mit pro Jahr 350.000 neuen Infektionen, so konnte dank umfassender Impfmaßnahmen seither die Zahl der jährlichen Neuinfektionen auf 173 (2019) gedrückt werden. Nur noch in zwei Ländern – Afghanistan und Pakistan – ist die Bevölkerung akut von Polio-Viren bedroht.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erstmals im Jahr 1988 den Welt-Polio-Tag ins Leben gerufen, der in diesem Jahr am 28. Oktober als Gedenktag begangen wurde“.