Winno Sahm liest Texte von Friedrich Stoltze „Wie kann nor e Mensch net von Frankfort sei’“

Winno Sahm gelang es, mit jedem seiner ausgewählten Texte sein Auditorium zu fesseln und pointiert zu unterhalten. Dabei half ihm sein rhetorisches und schauspielerisches Talent sowie seine hervorragende Literaturkenntnis. Foto: pro

Heusenstamm (pro) – „Phänomenal voll“ war’s, als rund 50 Gäste mit Winno Sahm den 200. Geburtstag Friedrich Stoltzes feierten.

Das Hintere Schlösschen drohte aus allen Nähten zu platzen, als der Kreis Offenbach zusammen mit der Stadtbücherei Heusenstamm die Besucher zum „Dichtertreffen“ mit dem beliebten Rezitator aus Rodgau willkommen hieß.

So gab der Gast zum Besten, wie der „Großvadder“ seinem „Engelche’“ im schönsten Hessisch Stoltze-Texte vorträgt.

„In Frankfurt musses früher schee gewese’ sein“, lautet die Erkenntnis. Sahm amüsierte noch mit „14 reichen, hoffnungsvollen Schwiegersöhnen und nur einer Schwiegermutter“, mit fröhlichen Turnfesten und mit dem Kaiser Karl, der erkannte, „dribb’ de’ Bach haust der Sachs“.

Geschichtsträchtig wurde es auch, als die Zuhörer erfuhren, dass Bornheim eine Million Gulden in die Ehe mit Frankfurt brachte. Stoltze gestand offen, „es will mer net in de’ Kopp enei, wie kann nor e Mensch net von Frankfort sei’“. Sahm gelang es, mit jedem seiner ausgewählten Texte sein Auditorium zu fesseln und pointiert zu unterhalten. Dabei half ihm sein rhetorisches und schauspielerisches Talent sowie seine hervorragende Literaturkenntnis.

Wer mehr Sahm und Stoltze mag: Am Montag, 21. November, präsentiert der Lektor ein neues Geburtagsprogramm in die Offenbacher Volkshochschule.