Das Licht der Welt erblickte Ruth Meier in Neubrandenburg am Nord-Ostsee-Kanal in Mecklenburg-Vorpommern. 1945 flüchtete sie mit ihrer Familie nach Kiel-Holtenau, eingeschult wurde sie im Stadtteil Dietrichsdorf. Weil es im hohen Norden nur eingeschränkt Arbeit gab, zogen die Linkes 1954 nach Neuss, wo die Jubilarin bei einem internationalen Unternehmen eine Ausbildung zur Industriekauffrau absolvierte.
Beim „letzten gemeinsamen Urlaub mit den Eltern“ lernte sie ihren Mann kennen. Es war in Sölden im Ötztal, wo Werner Meier mit weiteren Jugendlichen Ferientage verbrachte. „Die Zeit danach war schlimm“, sie haben telefoniert und Briefe geschrieben, sich aber zunächst nur selten sehen können. Werner Meier ist ein waschechter Schlossstädter. Er arbeitete bis 1985 als Feintäschner in der Lederwarenfirma seines Vaters, ging dann zur Telekom, wo er in der Betriebssicherung und zuletzt als Hausmeister tätig war.
Die Jubilarin fand nach der Heirat eine Stelle in der Verwaltung der Maschinenfarbrik Hartmann in Offenbach, 20 Jahre war sie im Schwimmbad beschäftigt. Ihr „Paradies“, eine Parzelle beim OGV, beackern sie seit 43 Jahren, erst 250 Quadratmeter, heute das Doppelte. Die Ernte füllt den Speiseplan der Meiers. Er sang lange im Männerchor, saß zehn Jahre im Vorstand und ist heute bei der Sängervereinigung Hausen aktiv. Mit den alten Sangesfreunden trifft er sich in einem Tipp-Club, sie bevorzugt das Wandern mit der TSV. Zur Goldhochzeit gratulierten ein Sohn und eine Tochter mit Lebenspartnern sowie zwei Enkelkinder. Bürgermeister Halil Öztas überbrachte die Glückwünsche des Hessischen Ministerpräsidenten, des Landrats und des Magistrats.