FDP-Landtagsabgeordneter zu Gast beim Neujahrsempfang des Ortsvereins Oliver Stirböck hält Plädoyer für eine respektvolle Politikkultur

Gastgeber Uwe Klein (Mitte) begrüßte zum Neujahrsempfang der FDP Heusenstamm den Kreisvorsitzenden Ernestos Varvaroussis (links) und den FDP-Landtagsabgeordneten Oliver Stirböck. Foto: Wittekopf

Heusenstamm (bw) – Das neue Jahrzehnt haben Vorstand und Fraktion der FDP Heusenstamm mit ihrem Neujahrsempfang begrüßt und hatten dazu Mitglieder und Freunde in das „Hintere Schlösschen“ Im Herrngarten eingeladen. Viele Gäste fanden den Weg dorthin

Untermalt wurde der Neujahrsempfang durch musikalische Vorträge des Pianisten und Komponisten Wolfgang Löll..

In seiner Ansprache hob der Vorsitzende der FDP Heusenstamm, Uwe Klein, das Thema „Glücklichsein“ hervor: „Hessen ist nach einer Umfrage das Bundesland, in dem die Menschen – nach Schleswig Holstein – am glücklichsten sind.“ Danach könne man den Tag eigentlich mit Musik ausklingen lassen und sich dem gemütlichen Teil widmen. Doch Klein mahnte: „Alle großen weltpolitischen Probleme des vergangenen Jahres, die unseren Frieden, unsere Freiheit und unseren Wohlstand bedrohen, sind auch die Probleme im neuen Jahr.“ Klein kritisierte die Bundesregierung, die sich seiner Meinung nach an „Symbolthemen“ abarbeite. Mit Blick auf Heusenstamm sieht Klein die Arbeit der FDP-Fraktion als sehr aktiv: „Wir haben eine Reihe von Anträgen gestellt, die von einer breiten Mehrheit beschlossen worden sind.“ Auf hartnäckiges Betreiben seiner Partei habe der Magistrat konkrete Vorschläge gemacht, wo die fehlenden Kita-Plätze errichtet werden sollen. Doch nicht alle Kinder finden in Heusenstamm einen Platz. So haben sich Eltern zu den „Kitalosen“ zusammengeschlossen. Eine Umfrage der Initiative habe ergeben, dass die Eltern durchaus bereit seien, für den Kindergartenplatz zu bezahlen, ihnen sei die Betreuungssicherheit viel wichtiger.

Grußworte überbrachte Ernestos Varvaroussis, FDP-Kreisvorstand Offenbach. Er lobt die Arbeit der FDP-Heusenstamm und wünschte weiterhin gutes Gelingen.

Als Gastredner sprach Oliver Stirböck, Mitglied des FDP-Landesvorstands und im Hessischen Landtag.

Er sieht die Freidemokraten auf dem richtigen Weg: „Vor wenigen Jahren war die FDP nicht messbar, jetzt sind heute so viele Freunde und politische Gegner hier, dass wir sogar Stühle nachstellen mussten.“ Scharf kritisierte er die Lager der rechten und linken Populisten und erinnerte an das Jahr 1920, als die Demokratie als gefestigt galt, jedoch zehn Jahre später in einer Diktatur endete. Stirböck sieht Parallelen zu Thüringen. „In der Weimarer Republik konnten die demokratischen Parteien nur noch 40 Prozent der Wählerstimmen einsammeln“, sagte er. „Das ist heute in Thüringen genauso.“ Seine Rede war ein Plädoyer für eine respektvolle Politikkultur, die in Deutschland längst nicht mehr vorhanden sei.

Die FDP müsse eine richtungsweisende Partei sein, deren Blick auf die Menschen gerichtet sei. Den Wirtschaftsstandort Deutschland sieht Stirböck gefährdet. „Wir reden noch über 4G, während andere Länder 5G ausbreiten.“ „Lassen sie uns über 6G reden, hier sollten wir führend werden“, forderte er.