Beim ADFC-Fahrradklima-Test können Schlossstädter noch bis 30. November Noten verteilen Radverkehr bewerten

Eine fahrradfreundliche Infrastruktur in Heusenstamm ist für Roland Heidl wichtig. Als Radverkehrsbeauftragter setzt er sich für ein Miteinander aller Verkehrsteilnehmer ein.

Heusenstamm – Wie gut lässt es sich durch Heusenstamm radeln? Seit Anfang September sind die Schlossstädter aufgerufen, die Fahrradfreundlichkeit ihrer Stadt beim Fahrradklima-Test des ADFC zu bewerten. Noch bis zum 30. November können die Teilnehmenden unter anderem angeben, wie viel Spaß oder Stress ihnen das Radfahren durch Heusenstamm bereitet.

Die Resonanz ist bislang recht überschaubar: 136 Personen haben sich bisher bei der Umfrage des ADFC beteiligt. „Das ist für mich schon ein bisschen wenig“, kritisiert Roland Heidl, der ehrenamtliche Radfahrbeauftragte der Schlossstadt. Seit Sommer ist er in dieser Funktion tätig. Für ihn ist da eindeutig noch Luft nach oben: „Wir würden uns freuen, wenn noch mehr Heusenstammer beim Fahrradklima-Test mitmachen, damit wir aussagekräftige Rückmeldungen zum Radverkehr in unserer Stadt bekommen.“

Denn je mehr Bürger sich an dem Test beteiligten, desto mehr Gewicht bekomme die Umfrage. Sie sei auch eine Rückmeldung an den Magistrat, ob der Radverkehr in Heusenstamm besser oder schlechter werde, sagt Heidl.

So gebe der Fahrradklimatest Rückschlüsse darauf, ob sich die Radfahrer in Heusenstamm sicher fühlen, wie es sich im Alltag, zum Beispiel in Berufsverkehr oder in der Freizeit, fahren lässt und ob die Nachbarorte auch gut auf dem Drahtesel zu erreichen sind. Die Stadt würde sich zwar verstärkt für eine fahrradfreundliche Infrastruktur einsetzen, der Radfahrbeauftragte mahnt allerdings, „es gibt noch immer viel zu tun.“ Das spiegelt auch das Ergebnis des vergangenen Tests aus dem Jahr 2020 wider: Damals erhielt die Stadt die Note 3,7 und war damit nur marginal besser als 2018, als die Umfrage eine Note von 3,8 ergab. Besonders schlecht fiel dabei das Ergebnis beim Thema Sicherheit aus. Dort erhielt die Stadt die Note 4,2. An der Umfrage hatten sich 2020 sich allerdings auch nur 146 Personen beteiligt – weniger als ein Prozent der Einwohner. Damit sich etwas an den Bedingungen ändert, müssten die Bürger dem Magistrat mitteilen, wo es hakt und was verbessert werden kann, meint Heidl. Der Fahrradklima-Test sei dafür eine Möglichkeit. „Der Test wirft alle zwei Jahre ein neues Licht auf die Situation der Radfahrer“, meint Heidl. Auch durch solche Umfragen könne der Magistrat sehen, an welchen Stellen er nachbessern muss. „Benennen Sie uns Stellen, die Ihnen besonders gut gefallen, genauso wie die speziellen Punkte, die Ihrer Meinung nach verbessert werden können“, appelliert Heidl daher und verspricht: „Nach Ablauf der Umfragefrist werden wir alle Hinweise sichten und uns darum kümmern.“

Der Ehrenamtler weist zudem darauf hin, dass durch den intensiven Kontakt mit der Radfahrgemeinde bereits einige Erfolge zur Verbesserung des Radverkehrs verzeichnet werden konnten. Neben der Schaffung seines Ehrenamtes bei der Stadt seien auch die Drängelgitter in der Waldesruhe so versetzt worden, dass nun auch Fahrräder mit Kinderwagen oder Lastenräder hindurch passten. Auch die Sanierung der Wege hinter dem Schwimmbad in Richtung Autobahnbrücke, der Ausbau des Radwegs zwischen Rembrücken und Rodgau sowie neue Fahrradbügel in Höhe des Torbaus zählt Heidl als Erfolge auf.

Wer Hinweise oder Verbesserungsvorschläge zur Fahrradinfrastruktur in Heusenstamm hat, kann diese per Mail an fahrrad[at]heusenstamm[dot]de schreiben. Die Ergebnisse der letzten Befragung aus dem Jahr 2020 sowie den Link zum ADFC-Fahrradklima-Test 2022 finden sich auf adfc-rodgau.de sowie heusenstamm.de.