Auch vor dem Schloss standen die Fahrräder längst eng aneinander gereiht. Besonders schwer hatten es Gäste, die mit dem Auto anreisen, denn sie mussten lange nach einem Parkplatz suchen und der war dann oft sehr weit weg.
Weinfeste liegen im Trend und haben jedes Jahr mehr Zulauf. Das Weinfest im schönen Schlossstädtchen zieht inzwischen - wie die anderen Weinfeste in der Region auch - nicht nur Weinkenner und -genießer aus Heusenstamm an. Viele Menschen aus dem ganzen Kreis strömten an den Bannturm. Ob man geschützt vor Wind und Wetter unter dem Zeltdach, oder unter freiem Himmel rund um das Hintere Schlösschen saß auf dem Weinfest in Heusenstamm war es kuschelig. Wie viele Besucher täglich kamen ist schwer zu schätzen. Der Platz fasst zwischen 2.500 und 3.000 Besucher. Seit zwei Jahren sorgt die Protect - Veranstaltungssicherheit dafür, dass sich die Weinfestbesucher weiterhin sicher und wohl fühlen können. Schon am Eingang wurden Taschen kontrolliert. Schnaps mitzubringen war natürlich nicht erlaubt. Wenn es auf dem Platz zu voll wird, dann wird das Gelände geschlossen und ankommende Gäste müssen einen Moment warten. Während das Team der Sicherheitsleute die Lage auf dem Fest aufmerksam beobachtet und Besuchern, die zu tief ins Glas geschaut haben, den Weg nach Hause empfiehlt, geht es auf dem Gelände trotz aller Enge gemütlich zu.
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Auch das Team vom Roten Kreuz war ganz gelassen. Einmal sei ein Besucher mit Kreislaufproblemen umgefallen. Bei den anderen Wehwehchen hatte ein Pflaster geholfen.
Längst haben auch jüngere Generationen die Weinfeste für sich entdeckt. So wie die beiden Mitzwanziger Sebastian Engmann aus Mühlheim und Andrej Gutschmidt aus Hausen. Beide waren auf Empfehlung einer Freundin nach Heusenstamm gekommen. Ihnen gefiel die Atmosphäre und das Ambiente richtig gut.
Dass das Heusenstammer Weinfest zu den schönsten in der Region gehört, fanden auch die fünf Tennisdamen Siggi, Elsbeth, Rosi, Gitta und Helga. Sie treffen sich jedes Jahr mehrmals hier auf dem Weinfest und genießen das Beisammensein und das man mal wieder so richtig miteinander reden und fröhlich sein kann.
Wie in den Jahren zuvor, hatten sich wieder Winzer aus den Regionen wie Rheingau, Franken und Rheinhessen die Zeit genommen und ihre Stände aufgebaut. Knackige, handgelesene Steilhanglagenweine vom Escherndorfer Lump, gab es beim Stand von Bocksbeutelhof aus Escherndorf zu trinken. Uwe Stasch ist ein großer Fan dieser Weine und besucht den Stand regelmäßig und manchmal, wenn er Zeit findet, dann fährt er sogar direkt zum Winzer.
Michael Dornbach servierte Weine aus Oestrich, Rheingau. Natürlich hatte er den guten Rheingauer Riesling dabei. Dornbach ist mit seinem Stand nach eigenen Angaben schon ewig dabei. „Inzwischen kennen wir die Gäste und sie kennen uns“, sagte er. „Das schätze ich hier in Heusenstamm. Es ist irgendwie familiär.“ Weine aus Burgund und den „Handkäs in Riesling-Soße“ gab es am Stand von Elvira Marweg. Neben den Weinen servierte sie ihre bekannte Marillenbowle.
Auch die Familie Ruppert aus dem rheinhessischen Alsheim, war natürlich wieder dabei. Der Familienbetrieb ist inzwischen mit mehreren Generationen vertreten. „Diesmal helfen sogar die Enkelkinder Nele (zwölf) und Nils (neun) mit“, sagte Hiltrud Ruppert.
Am Weinstand von Hubertus Nowicki aus Flonheim war der Malvasier der Renner: „Wir sind die einzigen, die diese Sorte hier anbieten“, erkläret der Winzer. Die Rebe sei sehr alt und schon zu Zeiten der Römer bekannt gewesen.
Täglich sorgte eine andere Band für Live-Unterhaltung, denn das Weinfest ist längst auch ein Tanzfest. .
Zum ersten mal auf dem Heusenstammer Weinfest war Sven Doliwa mit seinem „Main-Course-Food Truck“ dabei. Er servierte Speisen wie Pulled Pork, Hamburger und Pastrami Sandwich. Sein Fazit fällt sehr postiv aus. „Wir sind sehr gerne hier. Die Stimmung ist überragend“, sagte er. „Hier passt wirklich alles.“